Die Gletscher schmelzen - Ein Bergsteiger berichtet über den Klimawandel

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Von Euronews
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“Ich begann mit dem Bergsteigen, als ich 14 war”, berichtet der englische Bergsteiger Simon Yates. “In den vergangenen 25 Jahren habe ich immer Berge bestiegen. In Indien, Pakistan, Nepal, in Zentralasien, Kasachstan, Nordamerika, Alaska, Grönland, Südamerika, in vielen verschiedenen Ländern, in Peru, Argentinien, Chile…Der einzige Ort, den ich noch nicht kenne und den ich kennenlernen will, ist die Antarktis. Hier, in meiner Heimat, im Lake District, ist das Wetter sehr wechselhaft. In den vergangenen 20 Jahren sind mir jedoch keine Klimaveränderungen aufgefallen. An anderen Orten ist das freilich eine andere Geschichte. Im vergangenen Jahr war ich in Kasachstan. Ich bestieg den Gletscher Nord-Inyltschek, der riesig ist. Zuletzt war 1998 dort. Die Schneedecke fehlte, was sehr befremdlich war. Es war wie der Besuch an einem anderen Ort. Auch regnete es im Basislager. Als ich früher dort war, regnete es nie. Es schneite immer. 2007 war ich in Pakistan. Ich bestieg den Baltoro-Gletscher, der fast bis zum K2, dem zweithöchsten Gipfel der Welt reicht. Der Gletscher ist mehrere Kilometer breit und etwa 100 Kilometer lang. 15 Jahre lang war ich nicht mehr dort gewesen. Der Gletscher war erheblich kleiner. Auch gab es keinen Schnee auf den Gipfeln. Tierra del Fuego, das Feuerland, wo ich drei Wochen lang war und woher ich soeben zurückgekehrt bin, zählt zu den Erfahrungen, die mich am stärksten betroffen gemacht haben. Das Wetter dort ist sehr wechselhaft, es ist sehr windig, mit einer Menge Regen. Während der drei Wochen aber gab es nur zwei Regentage. Die Temperaturen waren erstaunlich: Wir hatten Tage mit 25 Grad Celsius! Die höchsten Temperaturen, die ich bei anderen Besuchen in Sommermonaten dort erlebt habe, waren vermutlich 15 Grad. Dieser Wandel ist bedeutsam. Die Klimaerwärmung macht das Bergsteigen weniger schwierig, es ist weniger mit Leiden verbunden. Trotzdem kann das Bergsteigen dadurch gefährlicher werden. Erwartet man Schnee und Eis auf einem Berg und dieser ist am Ende kahl, könnte Steinschlag zur Gefahr werden.”

:http://www.mountaindream.co.uk

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