"Bunga-Bunga war ein Witz " - sagt einer, der dabei war

"Bunga-Bunga war ein Witz " - sagt einer, der dabei war
Von Euronews
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Lele Mora ist einer der berühmtesten Casting-Agenten in Italien. Als enger Freund Silvio Berlusconis, gilt er auch als eine der Personen, die in den “Rubygate-Skandal” verwickelt sind.

Der Impresario des italienischen Fernsehens, gegen den wegen Anstiftung zur Prostitution ermittelt wird, weist die Anschuldigungen gegen ihn zurück.

Bezüglich der besagten Partys des italienischen Ministerpräsidenten äußert er sich Euronews gegenüber eher ausweichend.

euronews:

Sie stehen im Mittelpunkt des aktuellen politischen Skandals. Ruby behauptet, dass Sie sie an jenen Abenden in die Gesellschaft des Ministerpräsidenten eingeführt hätten. Was genau war damals Ihre Rolle?

Lele Mora:

“Ich denke, es gibt da nichts, worüber nicht schon berichtet worden wäre. Zumal Ruby selbst sagt, nie eine Beziehung mit Ministerpräsident Silvio Berlusconi gehabt zu haben. Er hat lediglich versucht, ihr zu helfen. Das kann ich bezeugen, weil ich dort war.

Gleichwohl war ich es nicht, der sie dort hingebracht hat, ich war nur dort, das ist ein Unterschied.

Sie kam mit zwei Freunden, um an einem gewöhnlichen Abendessen teilzunehmen.Da wird von irgendwelchen sphärischen Festen geredet, von Striptease, Tabledance – nichts davon hat es je gegeben!”

“Ich bin schon seit 1976 in Arcore. Damals begann meine Freundschaft mit dem Ministerpräsidenten Berlusconi. So etwas hat es aber nie gegeben.

Die Abendessen in der Villa in Arcore waren immer sehr einfach. Er hatte die die Angewohnheit die Mahlzeiten in Farben der italienischen Trikolore zu gestalten: eingangs zum Beispiel Mozzarella mit Tomate und Basilikum.

Dann Pasta mit Tomaten oder mit Pesto und Nudeln in weißer Soße mit vier Käsesorten. Solche Dinge.

Und dann wurde gesungen. Er liebt es zu singen!

Natürlich waren dann auch mal Musiker dabei Männer, Frauen. Das kam immer auf den Abend und die Gäste an.”

“Es gab auch Geschenke für alle Frauen am Tisch. Das ist sehr galant, Berlusconi schätzt das weibliche Geschlecht. Aber das bedeutet nicht, dass diese Frauen missbraucht worden wären, die an den Abenden teilgenommen haben.”

“Es wird immer von Bunga-Bunga geredet. Überall Bunga-Bunga aber das ist einfach ein Witz gewesen, der immer als running Gag erzählt wurde.”

euronews:

Befragt nach dem Grund, weshalb regelmäßig junge Frauen bei Berlusconis Partys anwesend sein mussten, so erklärt Lele Mora dies mit Berlusconis Einsamkeit:

Lele Mora

“Hören Sie, sich mit jungen Menschen zu umgeben, macht einen Mann mit über 70 Jahren selbst wieder jung. Berlusconi hat diese Angst, die Angst des Älterwerdens. … Er sagt immer, ich bin jetzt 74 Jahre …da sehe ich gern etwas von der Jugend. Das macht mich glücklich, es gibt mir Freude, es ist das Leben!”

Er sucht oft die Gesellschaft von Freunden. Er rief mich nach seinen Reisen sehr oft an und sagte: “Ich bin wieder in Rom, komm mit wem Du willst, ich mag nicht alleine sein.” Das ist doch nicht

verwerflich. Also mir in diesem Zusammenhang Prostitution anzuhängen, oder die Verführung von Minderjährigen, oder so das ist lächerlich, üble Nachrede”

euronews:

Sie sind bekannt dafür, von Benito Mussolini fasziniert zu sein. Sehen Sie eine Parallele zwischen diesen beiden Männern?

Lele Mora:

“Das sind zwei völlig unterschiedliche Charaktere. Der Eine ist ein Staatsmann, während Herr Berlusconi kein Staatsmann ist. Er ist ein großer Unternehmer, der sich in den Dienst der Politik gestellt hat. Und er ist anders als Mussolini

keine Vaterfigur…wenn wir von der menschlichen Seite sprechen…nunja….dann haben sie eines gemeinsam: Beide haben die Frauen geliebt, und zwar viele Frauen.

euronews:

Was würden Sie sagen, wie sieht es denn aus, Berlusconis Frauenbild?

Lele Mora:

“Er liebt die Frauen. Er liebt sie Alle! Er liebt sie wie verrückt! Für ihn bedeuten Frauen Leidenschaft und Leben!”

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Ciao, Silvio