Kiew im Wandel der Zeit

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Von Euronews
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Die Ukraine feiert 2011 den 20sten Jahrestag ihrer Unabhängigkeit. Wir sind nach Kiew gekommen, um zu sehen, wie das Land, das immer schon zwischen Ost und West hin- und hergerissen war sich verändert und entwickelt hat.

Kiew ist eine Stadt die total modernisiert wird.

Zwanzig Jahre nach der Unabhängigkeit ist die Stadt eine Mixtur aus Alt und Neu. Zeichen alter imperialer Größe, sowjetisches Erbe und historische Gebäude koexistieren neben der Moderne. Die UNESCO hat bereits gedroht, Kiew den Titel Weltkulturerbe abzuerkennen. Doch auch die Bedürfnisse der Menschen haben sich geändert:

Georgy Duchovichny, Architekt:“Bis in die späten 80er Jahre konnte man in Kiew fast nur zur Miete wohnen. Erst mit der Perestroika änderte sich das. Die Leute begannen, Häuser zu kaufen, zu renovieren und einige fingen sogar an, sich neue, luxuriöse Villen zu bauen.”

Und so wurde das Zentrum der Stadt eines der angesagtesten, schicksten Viertel Kiews überhaupt.

Luxusboutiquen eröffneten, wie auch Filialen zahlreicher internationaler Ketten.

Ökonom Igor Burakovsky meint, die Hauptstadt spiegle die wirtschaftliche Geschichte des Landes wieder: “In Kiew wurden die ersten Konsumentenkredite direkt nach der Wende vergeben. Dadurch fiel es den Menschen hier relativ leicht zu investieren,- zum Beispiel in Immobilien. Dies hat dann einen gewissen Boom in der gesamten Hauptstadt ausgelöst.”

Verändert hat sich aber auch das kulturelle Leben. Das PinchukArtCentre macht deutlich, wie sich Kunst, Kommerz und Politik überschneiden. Das Museum, finanziert von Oligarch Victor Pinchuk, ist für Besucher kostenlos. Der Milliardär gibt sich als Vorreiter einer neuen Zeit.

Dennis Kazvan, PinchukArtCentre:“Wir erwarten den Wandel nicht für die Zukunft, er passiert bereits jeden Tag, jeden Moment unseres Lebens. Wer ein Land sehen will, wie es in 20 Jahren aussehen wird, muss sich nur diejenigen anschauen, die heute 20 Jahre alt sind. Das ist eine komplett neue ukrainische Generation. Frei von Vorurteilen und Stigmata der Sowjetära. Sie sind total anders!”

Kiew ist eine Stadt im Wandel. Mit ihren Parks und Gallerien ist sie das Gesicht eines Landes, das noch viele Herausforderungen meistern muss.

Kiew ist die teuerste Stadt dieses Landes, das von der Krise 2008 stark getroffen wurde. Es gibt zwar Zeichen wirtschaftlicher Erholung, doch beschränken die sich oft auf die Hauptstadt. Im Rest des Landes herrscht ein weit niedrigerer Lebensstandard. Dies zu ändern, DAS ist die Aufgabe für die Zukunft.

Igor Burakovsky:“Leider basiert das ukrainische Wirtschaftswachstum noch immer auf dem Erbe dessen, was die Sowjetunion hinterlassen hat. Dieses Erbe findet auch seinen Ausdruck in der Leistungsbereitschaft der ukrainischen Gesellschaft.”

In Kiew manifestiert sich jedoch der ukrainische Hunger nach Kultur, Wissen und Entwicklung:

Hier entsteht die neue Ukraine.

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