Business made in Thailand

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Katharina Kaun, euronews:
“Thailand weckt Fernweh pur – aber das Land hat viel mehr zu bieten als nur Sonne und Strand. In der ersten Ausgabe unserer vierteiligen Serie „Thai Life“ werfen wir einen Blick auf das Geschäftsklima des Königreiches und finden heraus, warum Thailand ein begehrter Markt für Investitionen ist. Unsere Reise, die uns bis ans Meer führt, beginnt in der Mega City Bangkok.”

Manchmal scheint es so, als seien alle zehn Millionen Einwohner Bangkoks gleichzeitig auf den Straßen der Stadt unterwegs. Die Metropole ist das Herz der thailändischen Wirtschaft. 90 Prozent des Außenhandels werden hier abgewickelt.

Auch für ausländische Unternehmen wird das asiatische Königreich als Produktionsstandort immer attraktiver. Sie werden von der guten Infrastruktur und Steuervergünstigungen angelockt.

Dieser Haustechnik-Hersteller ist eines von 500 deutschen Unternehmen, das sich in Thailand niedergelassen hat. Zum Arbeitsalltag gehört jede Menge Fingerspitzengefühl, erklärt Export Manager Holger Palla. „In Deutschland kann man auf den Tisch hauen und Sachen direkt ansprechen, manchmal ein bisschen zu laut. In Thailand geht das überhaupt gar nicht, da muss man auf das Gesicht des Gegenübers aufpassen, da muss man Respekt zeigen und das ist ein sehr subtiler Vorgang. Da muss man sehr viel kulturelle Arbeit und Verständnis mit reinbringen.“

In dem Werk fertigen die 120 Mitarbeiter Kleindurchlauferhitzer an. Yupa Tassri kümmert um das Wohlergehen der Mitarbeiter. Dabei versucht sie auch immer, die Brücke zwischen den Kulturen zu schlagen. “In Thailand verehren die meisten Menschen Buddha. Die Deutschen werden das niemals verstehen. Meine größte Herausforderung ist es, zwischen der thailändischen und der deutschen Mentalität zu vermitteln, damit sich alle verstehen und harmonisch zusammenarbeiten können.”

Teamwork steht im Mittelpunkt, meint Asien-Geschäftsführer Roland Hoehn. „Thais arbeiten gern in Gruppen, Thais wollen zwischendurch auch Sanuuk haben. Sanuuk kann man im weitesten Sinne mit Spaß übersetzen. Sanuuk ist Teil der thailändischen Kultur. Wenn der Spaß nicht mehr da ist, verlassen sie die Firma. Also Harmonie, Spaß ist wichtig.“

Für ausländische Unternehmen überwiegen die Vorteile, in Thailand zu investieren. Bürokratie und Fachkräftemangel, wie einige Geschäftsleute ihn beklagen, schrecken die Firmen nicht ab. Ein Schlüssel zum Erfolg ist es, sich ein Netzwerk aufzubauen, erklärt John Svengren, Direktor des European ASEAN Business Centre: “Beziehungen bedeuten hier viel mehr. Man kommt nicht in ein asiatisches Land und kann am ersten Tag mit dem Geschäftemachen loslegen, besonders wenn man Joint Venture-Unternehmen mit Thai-Partnern eingeht. Das kann Jahre dauern, bis da ein Vertrauensverhältnis aufgebaut ist.”

Das trifft nicht nur auf die Industrie, sondern auch auf den Tourismus zu – ein weiterer wichtiger Sektor für ausländische Investoren, besonders europäische.

Allein in diesem Jahr werden mehr als 20 Millionen Besucher erwartet. Der Tourismussektor macht rund sechs Prozent der Wirtschaft aus. Viele ausländische Investoren versuchen neue Zielgruppen anzusprechen; der Öko-Tourismus wird immer beliebter.

Am Karon-Strand auf Phuket wird bei einem schweizerischen Ressort der Umweltschutz großgeschrieben. Das Hotel war das erste der Insel, dass das Green Globe Zertifikat für Nachhaltigkeit erhalten hat. Geschäftsführer Hansruedi Frutiger war es wichtig, die Angestellten in die „grüne Arbeitsweise“ einzuführen. „Das Green Globe – damit haben wir vor einem Jahr angefangen und wollten den Angestellten erklären, was wir unter Green Globe verstehen. Dass wir die Welt auch in der Zukunft so behalten sollen, wie sie war. Wir haben einige Stellen, wo wir etwas zufügen müssen. Wir haben einen kleinen Garten, wo Tomaten und Gurken und verschiedene Thai-Kräuter wachsen, die dann der Küchenchef auch braucht.“

Thailand ist ein Ort der Kontraste. Mit Erfolg etabliert sich das Königreich in der Geschäftswelt, aber nicht um jeden Preis: Tradition und Erbe sind wesentlicher Bestandteil des Lebens.

Katharina Kaun, euronews:
“Von der Arbeit zum Privatleben: Der Buddhismus ist in Thailand immer präsent. Einer der wichtigsten Tage im thailändischen Kalender ist das Vishaka Bucha Fest – Buddhas Geburt, Erleuchtung und sein Eintreten ins Nirwana. Wir erleben das besondere Ereignis hautnah mit – in unserer nächsten Ausgabe von Thai Life.”

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