Grün ist die Zukunft...

Grün ist die Zukunft...
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Ökologische Graswurzelprojekte auf lokaler Ebene sind eine großartige Möglichkeit, einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung zu leisten. Diese Woche bei Learning World: wir schauen uns Projekte auf Malta an, in den USA und in Brasilien, die den Menschen die optimale Nutzung natürlicher Ressourcen nahebringen wollen.

Maltas Stromversorgung speist sich aus fossilen Energieträgern, die importiert werden müssen.
Zu lernen, wie man Energie sparen kann, ist hier daher besonders wichtig für die Umwelt. Und das beginnt schon in der Schule:

Malta ist der einzige EU-Staat, dessen Energieversorgung zu 100 Prozent von fossilen Brennstoffen abhängig ist. Die aber müssen importiert werden.

Während die Versorgung mit Solarenergie hier noch in den Kinderschuhen steckt, wird Energieeinsparung also immer wichtiger für die Insel. Diese Schule geht mit gutem Beispiel voran und nimmt teil am EU-Schul-Projekt “U4Energy”.

Der Ansatz ist von Beginn an sehr praktisch gewählt: es geht nicht nur um die besten didaktischen Methoden, sondern um praktische Ideen, wie man zuhause in Beruf und Familie Energie sparen kann.

Das Öffnen und Schließen der Fenster, Überprüfen des Strom- und Wasserverbrauchs. Ventilatoren und Licht ausschalten, wenn sie nicht benötigt werden.

Übungen, die zum Alltag der Kinder auf Malta gehören.

Schwester Claudia Zammit, Oberlehrerin:
“Wir haben sehr positive Reaktionen von den Eltern bekommen. Auch wenn es manchmal dazu geführt hat, das die Kinder uns nun manchmal das Licht oder einen Ventilator ausmachen, obwohl wir ihn noch anlassen wollten. Eigentlich ist auch das ein Erfolg.”

Bei den Jüngsten geht es noch um eine möglichst unterhaltsame Vermittlung des Energiesparens, doch auch sie bemühen sich schon ernsthaft – so wurde die Schule zum europaweiten Musterbeispiel für Energieeinsparung.

Caroline Bergaud glaubt, der Ansatz der Malteser sollte auch bei uns – im wahren Sinne des Wortes “Schule machen”.

Caroline Bergaud, Europäisches Schulnetz:
“Bezüglich der Ergebnisse ist das, was wir hier gesehen haben, wirklich beispielhaft für ganz Europa. Dieser Schule ist es gelungen 20 Prozent der bisherigen Energiekosten einzusparen.
Aber auch auf eurpäischer Ebene, denke ich, konnte das Projekt “U4energy” dazu beitragen, den Schülern, wie Lehrern die Thematik Energieeffizienz nachhaltig bewusst zu machen.”

In unserer Schule auf Malta ist es nun Zeit für die Pause – klar, das vorher alle Lichter und Ventilatoren ausgeschaltet wurden.

eun.org

“Wälder können uns vor dem Klimawandel schützen. Gleichzeitig drohen sie genau dem zum Opfer zu fallen. In den USA hilft ein Projekt Waldbesitzern, ihre Forstbestände besser gegen Klimaschäden schützen zu lernen.
Schauen wir uns das einmal näher an”

Die Wälder im Osten der Vereinigten Staaten sind einer der wichtigsten Kohlenstoff-Speicher der Welt – eine mächtige natürliche Abwehr gegen den Klimawandel. Aber diese Wälder müssen auch selbst geschützt werden …und oft wissen ihre Besitzer, weder finanziell noch ökologisch, wie.
Dean Jordan besitzt einen 120 Hektar großen Wald in einer ländlichen Gegend, nördlich von Castle Creek, New York.

Dean Jordan, Waldbesitzer: “Ich hab das Gefühl, gar nichts über Bäume zu wissen … jedenfalls nicht das, was ich wissen sollte. Gut: ich kann eine Kiefer von einem Laubbaum unterschieden aber mehr auch nicht.”

Da Herr Jordan keine Zeit hat, nochmal die Schule zu besuchen,- bekommt er sozusagen Nachhilfeunterricht durch die Universität Cornell, eine der renommiertesten Universitäten in den USA.

Die Universität hat ein Programm gestartet, um die 650.000 privaten Waldbesitzer des Staates New York fortzubilden. Eine Gruppe von 140 Freiwilligen kümmert sich darum.

Gary Goff, Cornell University: Die Uni produziert doch eine Menge Wissen. Unser Ziel ist es, dieses Wissen an die Waldbesitzer weiterzugeben, damit es ihren Wäldern zugute kommt. Hier auf ihrem Land findet dieser Wissenstransfer statt. Die Freiwilligen sehen gleichzeitig, wie der Zustand der Bäume und ihres Landes ist”.

Jerry Michael ist einer der 140 Freiwilligen. Er kam zu Dean Jordan in den Wald, um ihm zu helfen bei der Planung eines nachhaltigen Holzeinschlags. Zehn Jahre unprofessionelle Holzernte haben hier ihre Spuren hinterlassen.

Eins der Hauptanliegen der Uni ist es, sicher zu stellen, dass Waldbesitzer nicht unter dem Druck sofortigem finanziellen Ertrages Holz einschlagen.
Dies gilt besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten.

Jerry Michael, Cornell Freiwilliger:“Im Idealfall kann man vorhersagen, was nach der Ernte übrigbleibt. Wird es in 15 Jahren noch in nennenswertem Umfang Bäume zum Fällen geben? Wird es genug Sämlinge geben, für einen neuen Wald?”

Weltweit absorbieren Wälder mehr als ein Viertel des Kohlendioxids aus der Luft. Doch die Wälder tragen nicht nur zur Bekämpfung des Klimawandels bei, sie könnten ihm auch zum Opfer fallen.
In den USA töten die warmen Winter z.B. viele Schädlinge nicht mehr ab,- Folge: das Verschwinden ganzer Wälder.

Jerry Michael lädt Dean ein, ihn anzurufen, wenn er irgendwelche Fragen hat. Mit seiner speziellen Ausbildung könnte Dean dann künftig auch anderen Waldbesitzern Hilfestellung leisten. Auf diese Art und Weise würde er wie ein Multiplikator das Wissen unter der Zielgruppe streuen helfen.

Jerry Michael, Cornell Freiwilliger: “Wir möchten die Forschungsergebnisse der Universität zugänglich machen und die Gemeinschaft daran teilhaben lassen,- darum geht es uns!”

Ivy_League

Brasilien will eine Amnestie für illegale Holzfällerei einführen. Um den Regenwald zu bewahren, will es zudem in einer Wiederaufforstungskampagne auch die indogenen Völker dazu gewinnen, zum Schutz ihres Naturerbes beizutragen. Sehen Sie dazu mehr:

Vor vierzig Jahren war dieses gesamte Gebiet noch vom Amazonas-Regenwald bedeckt. Heute sieht man davon nichts mehr. Unkontrollierte Abholzung und illegale Brandrodungen haben nur Felder und Wiesen übriggelassen. Doch die Surui-Indianer wollen das nicht akzeptieren:

Almir, Stammesführer der Surui:“Wir wollen unser Territorium nicht nur besser vor den Invasoren schützen, sondern unser Gebiet auch in einer respektvolleren Weise genutzt wissen”.

Almir, 37, ist Häuptling des Surui. Dank des Kampfes, den sein Stamm und Er seit 2007 um ihren Teil des Regenwaldes ausfochten, konnte ein
rund 250.000 Hektar großes Naturparadies vor der Abholzung bewahrt werden. Auch das Wiederaufforstungsprogramm funktioniert recht gut.

Almir, Surui Häuptling:“Hier bin ich in einer Wiederaufforstungs-Zone, der Surui-Indianer. Wir haben diese Setzlinge gepflanzt, um die Artenvielfalt zu erhöhen und den Wald zu bereichern”.

Neue Bäume pflanzen und gegen die illegalen Rodungen vorgehen: Dank Google Earth haben die Surui-Indianer sogar alle gelernt, den Computer zu verwenden, um den Regenwald zu schützen- mit Ausnahme der Allerältesten. Sie können nun per Satellit sehen, wo Holzfäller in ihren Wald eingedrungen sind, sie vertreiben und dort neue Bäume pflanzen. So sind die Surui heute weltweit das erste indogene Volk, das CO2-Verschmutzungsrechte in Industriestaaten verkaufen darf.

Almir, Surui Stammesführer: “Dieser Wald bietet der Menschheit seinen Dienst dadurch an, dass wir seine Dienstleistung anbieten.
Niemand kann also herkommen, um sein Holz zu verkaufen oder unser Gebiet. Wir verkaufen das, was der Wald bietet bereits “.

Im Dorf der Surui beraten sie, wie sie das durch die CO2-Rechte eingenommene Geld verwenden wollen: es handelt sich um 1 Mio. € pro Jahr bis 2038. Sie wollen damit nicht nur den Schutz ihres Waldes finanzieren, sondern auch ihre Lebensqualität verbessern.

“Das ist für uns schon ein tolles Ergebnis! Außerdem hat sich aus unserem Projekt auch noch ein wenig an Nachhaltigkeit interessierter Tourismus entwickelt. Unser Schwerpunkt bleibt aber der Wald und die Entwicklung unseres Volkes.”

Dank Almir, sind die Surui-Indianer zum neuen Gesicht brasilianischer Nachhaltigkeit geworden.
Sie schließen nicht aus, dieses Wissen in Zukunft anderen Stämmen im Amazonasgebiet zur Verfügung zu stellen. Damit nehmen sie ihre Verantwortung der Welt gegenüber wahr: den Amazonasregenwald als Schatz und Erbe der Menschheit zu retten.

Nun, das war es soweit von uns. Vielleicht verraten Sie uns noch, ob Sie glauben, unsere Schulen unternehmen genug in Sachen Nachhaltigkeit? Schreiben sie uns dazu.

Almir_Narayamoga

Rond

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Wird Griechenland dank Windenergie zur "grünen Steckdose" Europas?

Robert Habeck: "Wir müssen pragmatischer sein und weniger bürokratisch"

200 Milliarden Dollar: Jeff Bezos ist wieder reichster Mensch der Welt