Die Stimmen von morgen bei Operalia

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Der berühmte Opernwetterbewerb Operalia feiert Geburtstag. Zum 20. Mal sucht Gründer und Star-Tenor Plácido Domingo die Stimmen von Morgen. Er selbst nennt den Wettbewerb die olympischen Spiele für Sänger. Für ihn ist dieser zur Lebensaufgabe geworden:

“Ich mag meine Arbeit wirklich sehr. Ich weiß, wie viel Mühe es am Anfang gekostet hat, und wie hilfreich ein Wettbewerb wie dieser damals gewesen wäre. Ich denke oft daran, dass ich als 30jähriger einmal sagte, dass ich gern die Möglichkeit hätte, jungen Leuten zu helfen, und heute tue ich das.”

Die letzten Proben vor dem großen Auftritt: Im Finale nimmt Domingo selbst den Taktstock in die Hand. Hunderte junge Talente aus der ganzen Welt haben sich beworben.

Für viele ist es die Chance ihres Lebens. Aber von den 40 Eingeladenen schafften es nur 14 ins Finale, darunter auch Janai Brugger (29) aus den USA. Nun gilt es, die Nerven zu behalten.

“Ich bete, ich atme tief durch, aber es ist nervenaufreibend, und manchmal gewinnen die Nerven die Oberhand, aber ich versuche, durchzuhalten und sie unter Kontrolle zu bringen und das alles in positive Spannung zu verwandeln.”

Keine leichte Aufgabe, denn der Druck ist groß. Die Jury ist international und die Eintrittskarte in die Opernwelt greifend nah.

Neben intensiven Proben entdecken die Finalisten auch Peking. Zum ersten Mal wird Operalia in China ausgetragen.

Countertenor Anthony Roth Costanzo (30) aus den USA ist von der Atmosphäre begeistert:

“Das ist für mich sehr spannend, weil ich glaube, dass die Leute wenig über Countertenöre wissen. Sie hören gern Tenorstimmen und Soprane, daran sind sie gewöhnt.”

“In China reagiert das Publikum unglaublich stark auf einen Countertenor. Sie dafür zu begeistern ist für mich einfach großartig.”

Im National Centre for the Performing Arts geben sie alles. Am Ende sind Janai, Anthony und Enkhbat (26) aus der Mongolei am Ziel ihrer Träume angekommen.
Janai gewinnt den ersten Preis bei den Frauen:

“Ich war sehr unsicher, ob ich mich auf diesem Niveau bewerben könnte, aber man muss sich selber herausfordern, um Selbstvertrauen zu entwickeln, und das hat mir auf jeden Fall geholfen.”

Anthony und der mongolische Bariton Enkhbat Amartuvshin teilen sich den ersten Preis bei den Männern. Enkhbat sagt:

“Es ist ein großartiger Wettbewerb, der uns hilft, in unserer Karriere weiterzukommen, und der uns ermutigt, mit unserer Arbeit weiterzumachen.”

Und Anthony erinnert sich:

“Es gab da heute abend einen Augenblick, als ich gerade sang: Ich senkte den Blick und sah Domingo im Bühnengraben, der zu mir heraufschaute. Das fühlt sich kurz ganz unwirklich an, aber es ist unglaublich anregend.”

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In dieser Ausgabe können Sie folgende Auszüge hören:

Händel: Tolomeo “Stille amare”

Verdi: Rigoletto “Cortigiani vil razza dannata”

Charpentier: Louise “Depuis le jour”

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Für weitere Auszüge aus unserem Interview mit Star-Tenor Plácido domingo, klicken Sie auf den folgenden Link:
Bonus interview Plácido Domingo

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