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Von Euronews
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Stellen Sie sich einen Ort vor, von dem aus Sie fast überall arbeiten können …

Willkommen in Sofia, einer Stadt mit kostenlosen WiFi-Zugängen. Von hier aus kommen Sie überall hin.

Die 26-jährige Alexandra Nikolova arbeitet an ihrem Start-up, einem eigenen Internet-Unternehmen. Vor einigen Jahren gab sie ihr Universitätsstudium auf, weil sie fand, dass sie nicht genug auf die Praxis vorbereitet wurde.

“Es gibt viele junge Leute, die nach ihrem Uni-Abschluss wegen mangelnder Erfahrung keine Arbeit finden. Die sind enttäuscht von den Verhältnissen hierzulande und gehen ins Ausland, auf der Suche nach besseren Möglichkeiten.”

Alexandra betont, dass es auch in Sofia durchaus Möglichkeiten gebe, digitale Fertigkeiten zu entwickeln – und verweist auf junge Bulgaren, die eigene Internet-Unternehmen gründen. Sie profitieren davon, dass Bulgarien mit die schnellsten Internet-Verbindungen der Welt hat, und dass Investitionsprojekte bereitstehen, um neue Ideen zu unterstützen.

“Für junge Leute bieten sich viele Möglichkeiten, – für die Generation, die vor dem Computer aufgewachsen ist.”

Generation Y hat sich mit einigen Vertretern dieser digitalisierten Jugend getroffen, im Eleven, einem Startup-Beschleuniger. Dieser Risikofonds, der vor allem vom Europäischen Investitions-Fonds finanziert wird, will in den kommenden drei Jahren 12 Millionen Euro investieren. Eleven trägt 50.000 Euro zu Alexandras Projekt bei – für einen Kapitalanteil von 13% an dem Unternehmen. Eleven-Mitbegründer Daniel Tomov sagt:

“Es ist sehr schwer, in diesem Teil der Region ein Start-up zu finanzieren. Banken tun das in der Regel nicht, denn sie erhalten keine Sicherheit. Das sind Start-ups, die nichts haben als ein großartiges Team mit einer tollen Idee, aber ohne Sicherheit.”

Alexandra gehört zu den Vorreitern der Online-Bewegung. In ihrer Freizeit führt sie eine Website, auf der Geschäftsmöglichkeiten in der digitalen Wirtschaft bekannt gemacht werden: startebulgaria.com
Sie erhielt eine Auszeichnung während der E-Skills Woche zur Förderung von IT-Karrieren junger Leute, die von der Europäischen Kommission unterstützt wird.

“Junge Leute nutzen das Internet vor allem zum Vergnügen, und sie suchen normale Jobs, – solche, die sie normal finden. Sie wollen kein Risiko eingehen, und was sie nicht kennen, ist in ihren Augen ein Risiko.”

Aber in Sofia gibt es nicht wenige risikofreudige Leute – wie die Gründer von Betahaus.

Alexander Mihaylov und Alexander Kitov brachten das Konzept aus Deutschland mit.

Sie sind Apostel des gemeinschaftlichen Arbeitens. Sie glauben, dass hohe Qualität nicht nur in klassischen Büroräumen geschaffen wird.

Betahaus bietet nicht nur gemeinschaftliche Arbeitsplätze und Konferenzräume, sondern auch ein Café im Erdgeschoss, wo man Veranstaltungen durchführen oder auch einfach entspannen kann.

Dazu sagt Alexander Mihaylov:

“Das Ökosystem ist eine Mischung aus Privatleben und Arbeit. Es ist nicht nur ein Büro, darum nennt man uns das Haus.Die Leute hier zahlen nicht nur für Tisch und Stuhl und Wifi, sie zahlen für die Gemeinschaft, denn hier gibt es viele Möglichkeiten und Synergien für die Zusammenarbeit.”

Martina Todorova sagt:

“Mit vielen Teams in einem Raum zu arbeiten hat große Vorteile. Beispielsweise kenne ich mich nicht gut aus mit Facebook-Anzeigen, aber am Nachbar-Schreibtisch arbeitet jemand, der sich damit gut auskennt.”

Betahaus ist der Arbeitsplatz von “Start it Smart”, einem Entrepreneurship-Club, der junge Leute unterstützt, die zwar Ideen haben, aber keine entsprechenden Fertigkeiten. Vor allem geht es hier darum, die Einstellungen von Menschen gegenüber dem Gründen eines eigenen Unternehmens zu ändern.

Dazu Radoslav Georgiev:
“In Bulgarien ist ein Unternehmensgründer keine allgemein bekannte Figur. Beim Business denken alle an geheime Vorgänge unter dem Tisch. Und wir wollen die Erfahrungen, die wir bei der Unternehmensgründung gemacht haben, anderen mitteilen.”

Zweifellos ändern sich die Einstellungen in Bulgarien. Man sieht es vielleicht nicht, aber viele junge Leute tun, was sie können, um ihre Ambitionen sichtbar zu machen.

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