Haiti: Wiederaufbau des Bildungssystems

Haiti: Wiederaufbau des Bildungssystems
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Von Euronews
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Im Januar 2010 wurde Haiti von einem massiven Erdbeben erschüttert, das Tausende getötet, verletzt und obdachlos hat werden lassen. Auch Schulen und Universitäten wurden zerstört. Dem Bildungssystem wurde damit die Basis entzogen. Studenten standen vor den Trümmern ihrer Klassenräume.

Vorreiter im Wiederaufbau

Den Wiederaufbau schon geschafft hat das Management der Universität Quisqueya, das jetzt auf neue Büros für die Verwaltung, geräumige Klassenzimmer und ordentliches Equipment blickt. Und auch die Zukunft scheint gesichert, so Professorin Sabine Manigat: “Das Management war immer sehr fortschrittlich in der Personalentwicklung, und das wurde nach dem Erdbeben weitergeführt. Das hat es uns ermöglicht nicht nur die Abwanderung einzudämmen, sondern es hat auch junge Menschen ermutigt, sich hier zu bewerben und zu studieren.”

Vergessene Kinder

Nach wie vor besorgniserregend ist hingegen die Situation der Straßenkinder. UNICEF schätzt, dass es in Haiti sogar schon vor dem Erdbeben am 12. Januar 2010 rund 1,2 Millionen Kinder gab, die unter Umständen gelebt haben, die von Gewalt, physischem, emotionalem oder sexuellem Missbrauch geprägt waren. Für viele ist das Leben auf der Straße, die bessere Wahl. Hier sind sie jedoch vom Bildungssystem abgeschnitten. Haitis Regierung hat jetzt ein ein konkretes Ziel. Bildungsminister Vanneur Pierre: “Wirklich, am Ende dieser Amtszeit, wird es keine Straßenkinder mehr geben. Es wird kein Kind mehr geben, dass nicht in einem Bildungszentrum eingeschrieben ist oder die Möglichkeit zu einer Ausbildung hat.”

Kämpfen für den Wandel

Für eine Verbesserung des Bildungswesens setzt sich auch die Stiftung für Wissen und Freiheit Fokal ein. Hauptsächlich durch Spenden aus dem Ausland finanziert, ist sie in der Lage Stipendien zu vergeben, Lehrer auszubilden und Schulen zu bauen. Michele Pierre Louis, Universitätsprofessorin und Präsidentin der Fokal Stiftung, glaubt, dass Bildung lebenswichtig für die Zukunft Haitis ist. Denn wie sonst, könnten die Menschen ein kritisches Urtieilsvermögen entwickeln und an dem sozialen udn wirtschaftlichen Wachstum in Haiti teilhaben, so die Präsidentin.

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