Online-Lernen boomt

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Von Euronews
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Universitäten stellen ihre Kurse zunehmend ins Internet, bieten Open Online-Kurse, sogenannte MOOCs (Massive Open Online Courses) an, die Studenten weltweit Zugang zu Vorlesungen und Seminaren bieten. Aber ersetzen sie wirklich das Studieren vor Ort?

Ein offener Campus

Francois Taddéi ist Direktor des interdisziplinären Forschungszentrums in Paris sowie Mitglied bei Inserm (Nationales Institut für Gesundheit und medizinische Forschung) – und er fordert mehr Innovation in der französischen Hochschulbildung. Der Experte spricht über die Anwendung von MOOCs sowie deren Examen und Kosten:

“Die ersten MOOCs hatten mehr Teilnehmer als Facebook im ersten Jahr, es gab ein extrem schnelles Wachstum, das die Universitäten vor neue Herausforderungen stellte, denn wenn in Zukunft jeder Student online studieren kann, wer geht dann noch in herkömmliche Vorlesungen?”

“Bei den ersten MOOCs, die angeboten wurden, bedeutet das Wort “Open” einfach freie Registrierung, d.h., jeder kann sich einschreiben. Interessant wäre natürlich auch ein “Open Data”, d.h., dass alle erzeugten Lerninhalte für jeden verfügbar wären. Und dass es auch “Open Source” gäbe, d.h. die Software, um dem MOOC zu folgen, wird durch den Beitrag aller weiterentwickelt. Das Gleiche gilt für den “Open Content”, die Kursinhalte werden geteilt und können von jedem verbessert werden können. Denn in der Schule in Deutschland oder Schweden lernt man nicht unbedingt auf die gleiche Art und Weise, bei einem MOOC aus nur einer Quelle riskiert man also unterschiedliche Niveaus zu haben. Wenn man die Kurse an die unterschiedlichen Lernniveaus anpasst, werden sie einem größeren Publikum zugänglich.”

Das Wirken von MOOCs

Inzwischen gibt es drei große Online-Lernplattformen: Coursera bietet Lehreinheiten der amerikanischen Elite-Unis Stanford und Princeton an. Ein Ex-Stanford-Professor gründete die Online-Akademie Udacity und das MIT (Massachusetts Institute of Technology) schuf gemeinsam mit der Elite-Uni Harvard das Projekt “edX”.

Das MIT fing 2012 mit Open Online-Kursen an. In den Anfängen zeichnete lediglich eine Videokamera im Hintergrund des Raumes das Seminar auf. Das Video mit Zusatzmaterial wurde dann zur freien Benutzung online gestellt. EdX hat sein Programm benutzerfreundlicher weiterentwickelt.

Mehr Infos im Internet:
http://www.nytimes.com/2012/11/04/education/edlife/massive-open-online-courses-are-multiplying-at-a-rapid-pace.html?pagewanted=all&_r=0

http://thechoice.blogs.nytimes.com/2013/02/12/mooc-college-songs/ http://www.huffingtonpost.com/janet-riggs/moocs-flips-and-blends_b_2593733.html http://www.huffingtonpost.com/janet-riggs/moocs-flips-and-blends_b_2593733.html

http://www.linkedin.com/pub/kirsten-hashemi/11/4a4/ab6

http://www.nytimes.com/2013/03/13/education/california-bill-would-force-colleges-to-honor-online-classes.html?ref=us&_r=0

Integriertes Lernen

An der Brigham Young University in Idaho sieht es aus wie an jeder anderen Universität. Aber die Uni hat eine echte Wandlung hinter sich: Alle Studien-Programme wurden durch Online-Lernen ergänzt. Die Studiengebühren steigen nicht mehr und die Zahl der Studenten ist von 11.000 im Jahr 2012 auf aktuell 18.000 gewachsen.

Die Universitäts-Leitung hält viel vom Online-Lernen, weil es die Kosten niedrig hält und die Bildung verbessert.

2000 begann diese Universität, die von Mormonen gegründet wurde, mit ihrer Umstrukturierung, um mehr Studenten aus allen Schichten zu erreichen. Die Uni konzentriert sich nicht auf Spitzenforschung, sondern legt Wert auf die Lehre und kleine Klassen. Nach Überzeugung der Direktion muss jede Uni ihren eigenen Schwerpunkt finden und ausbauen.

Mehr Infos im Internet:

http://www.byui.edu/

http://www.forbes.com/sites/ccap/2011/08/22/qa-with-christensen-and-eyring-on-their-new-book-the-innovative-university/

http://www.universitybusiness.com/news/who-will-build-%E2%80%9C-innovative-university-henry-eyring

http://www.byui.edu/admissions/costs

http://nces.ed.gov/fastfacts/display.asp?id=76

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