Andrea Bocelli: "Ich möchte als Stimme wahrgenommen werden"

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Andrea Bocelli: "Ich möchte als Stimme wahrgenommen werden"
Von Euronews
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Er ist ein globales Sangesphänomen, ein Superstar und Crossover-Champion: Der Italiener Andrea Bocelli. Mehr als 80 Millionen Alben hat er bereits verkauft, und damit mehr als jeder andere Künstler in der Geschichte der klassischen Musik. Musica hat ihn in der toskanischen Stadt Lucca getroffen. Dort war der 54jährige zu Gast bei einem Kongress der UNESCO.

Bocelli ist nicht nur ein vielseitiger Opernsänger und Popstar, er ist auch ein engagierter und überzeugter Humanist. 2011 gründete er seine eigene Stiftung. Sie hat mehrere Ziele.

Bocelli: “Wir wollen vor allem die Armut bekämpfen. Dann gibt es mehrere spontane Projekte, mit denen die Lebensumstände für benachteiligte Menschen verbessert werden sollen. So haben wir etwa ein Projekt mit dem MIT in Boston finanziert, durch das wir hoffentlich Wege finden, um die Blindheit für immer zu besiegen.”

Ein Wunsch des Sängers: Durch Musik und Kultur zu einer friedlicheren Welt zu gelangen.

“Cato der Jüngere hat mal gesagt: Wehe, wenn man Soldaten Lesen oder die Liebe zur Musik lehrt, dann werden sie vergessen, wie man Kriege führt. Das sagt viel über die Fähigkeit der Kunst und Kultur, unsere Gesellschaft in eine gewaltfreie und bewusstere Gesellschaft zu wandeln.”

Für jene, die seinen Stil, seine Musikauswahl kritisieren, hat Bocelli eine Antwort: “Jemand, der mich stark beeinflusst hat und ein Vorbild für mich ist, ist der Opernsänger Franco Corelli. Wenn ihm die Leute technische Fragen stellten, etwa ‘halten Sie sich für einen dramatischen oder einen lyrischen Spinto-Tenor’, dann sagte er einfach: ‘ich möchte einfach als Stimme wahrgenommen werden.’”

“Das wichtigste für mich ist es, mein Bestes zu geben und für meine Kinder ein beispielhafter, guter Mensch zu sein. Jeden Tag versuche ich, mich mehr und mehr von den kurzlebigen, oberflächlichen Dingen zu lösen, die keinen wirklichen Einfluss auf uns haben und die wir hinter uns lassen sollten.”

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