Rafael Nadal will zurück an die Weltspitze

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Von Euronews
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Rafael Nadal gilt als einer der besten Tennisspieler aller Zeiten. Der 26-Jährige sammelte bereits viele Trophäen und Preise. Der Spanier begann 2013 in einer unglaublichen Form, obwohl er wegen einer Knieverletzung acht Monate pausieren musste. Nach seinem triumphalen Comeback in Südamerika ist er derzeit in Europa unterwegs, um unter anderem bei den French Open – seinem Lieblingsturnier – zu spielen. Der Mallorquiner arbeitet hart daran, wieder die Nummer 1 der Weltrangliste zu werden.

euronews-Reporter Martín Gutíérrez:

“Bei uns sitzt einer der besten Sportler der Welt. Rafa Nadal, willkommen bei euronews. Meine erste Frage ist fast schon obligatorisch: Wie geht es Ihrem Knie?”

Rafael Nadal:

“Besser, es geht mir von Woche zu Woche ein bisschen besser. Ich hoffe, das geht so weiter, damit ich mithalten und gewinnen kann.”

euronews:

“Man sieht es nicht so häufig, dass ein Spieler – so wie Sie – nach einer langen Pause zurückkehrt und sofort wieder Turniere gewinnt. Was ist Ihr Geheimnis?”

Rafael Nadal:

“Ich weiß es nicht. Glücklicherweise ging bisher alles gut. Die ersten beiden Turniere nach meinem Comeback sind wirklich gut gelaufen, ich hatte gute Resultate, aber ich spielte logischerweise noch nicht in Bestform. Bei dem Turnier in Acapulco fing ich an, wirklich auf einem sehr hohen Niveau zu spielen und auch mein Knie machte mit. Ich spielte und gewann Turniere in einer Form, von der ich nach dieser kurzen Zeit nicht einmal zu träumen gewagt hätte.”

euronews:

“Man könnte also sagen, Ihr erster Sieg der Saison ist ein Comeback für den Wettkampf….”

Rafael Nadal:

“Der wichtigste Sieg aus meiner Sicht ist die hundertprozentige Wiederherstellung meines Knies, nicht die Rückkehr zu den Wettkämpfen. Das ist ein Sieg auf lange Sicht und viel befriedigender als kurzfristige Turniersiege. Aber natürlich war der erste Schritt dazu, mein Comeback bei den Wettkämpfen. Das habe ich geschafft und meine Form scheint von Woche zu Woche besser zu werden.”

euronews:

“Hat Ihnen nach der Verletzung jemand geraten, Ihre Spielweise zu ändern?”

Rafael Nadal:

“Ehrlich gesagt kann ich meinen Stil nicht einfach so ändern. Jeder hat seinen persönlichen Stil, und ich tue mein Bestes, um mich von Jahr zu Jahr zu verbessern. Im Laufe meiner Karriere hat sich mein Stil verändert und natürlich bin ich besser geworden, habe gelernt aggressiver zu spielen. Aber ich glaube, seinen Stil komplett zu ändern, ist unmöglich.”

euronews:

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“Vor Ihrer Verletzung waren Sie in Topform. Können Sie dieses Niveau wieder erreichen?”

Rafael Nadal:

“Das ist mein Ziel, und wenn es mir mein Knie erlaubt, werde ich hart daran arbeiten. Ich glaube nicht, dass ich in sieben Monaten vergessen habe, wie man Tennis spielt. Bei meinem Comeback spielte ich auf einem guten Level. Aber ich vermute, es wird nicht so einfach sein, das Selbstvertrauen, das Niveau und den Rhythmus vom letzten Jahr wiederzufinden, als ich nach den French Open gezwungen war, aufzuhören. Das erfordert harte Arbeit, aber das ist ja das Schöne am Sport: hohe Ziele zu haben, die man erreichen kann – durch harte Arbeit, Kampfgeist und, wenn man sich selbst übertrifft. Es macht glücklich, seine Ziele zu erreichen.”

euronews:

“Was unterscheidet Sie von Weltklasse-Spielern wie
Djokovic, Federer and Murray?”

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Rafael Nadal:

“Ich weiß es nicht, das hängt davon ab, wo von wir reden. Wenn wir über Punkte reden, kann man es an der Rangliste sehen. Sprechen wir über das spielerische Niveau, bin ich mir nicht ganz sicher, wo ich aktuell stehe. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob mein Niveau ausreicht, um mit ihnen zu konkurrieren. Das werden wir in den kommenden Wochen herausfinden, da werden wir sehen, ob ich bei den weltbesten Spielern mithalten kann.”

euronews:

“Ist es für Sie ein realistisches Ziel, in naher Zukunft wieder Nummer 1 der Weltrangliste zu werden?”

Rafael Nadal:

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“Ich weiß es nicht, das kann ich nicht beantworten. Alles, was ich weiß ist, dass ich jetzt in Montecarlo bin. Ich bin froh, wieder zu spielen und mein Ziel ist, für den Rest des Jahres in guter Form anzutreten. Wenn das klappt, werden wir nächstes Jahr sehen, ob ich die Chance habe, wieder Nummer 1 der Weltrangliste zu werden. Aber im Augenblick spielt das keine Rolle für mich.”

euronews:

“Montecarlo, Barcelona, Rom, Madrid. Sind also die French Open dieses Jahr das Hauptziel?”

Rafael Nadal:

“Im Moment heißt mein Ziel Montecarlo. Ich will hier gut spielen, und wenn dieses Turnier vorbei ist, egal wie es ausgeht, muss ich gut in Barcelona spielen.”

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euronews:

“Sie haben mehrmals gesagt, das Schlimmste sei für Sie gewesen, 2012 die Olympischen Spiele von London verpasst zu haben, wo sie auch als Fahnenträger eingeplant waren. Werden Sie in Rio die Fahne für Spanien tragen?”

Rafael Nadal:

“Das ist sicherlich langfristig mein Ziel. Ich möchte bei den nächsten Olympischen Spielen dabei sein. Ich weiß wirklich nicht, ob ich noch einmal die Möglichkeit bekomme, die Fahne zu tragen, wie ich es in London im vergangenen Jahr tun sollte. Ich hatte mich darauf gefreut, aber ich konnte es nicht. Ich hoffe, ich werde sie in Rio tragen. Aber es gibt eine Menge spanischer Athleten, die als Fahnenträger infrage kämen.”

euronews:

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“Wussten Sie, dass Sie bereits im dritten Jahr in Folge als die Person gewählt wurden, mit der die meisten Spanier gern einmal ein Bier trinken würden? Zumindest die Unterstützung des Volks haben Sie nicht verloren.”

Rafael Nadal:

“Ich würde gern mit jedem Einzelnen von ihnen etwas trinken gehen, ich weiß die Unterstützung meiner Fans, die ich jeden Tag erhalte, wirklich zu schätzen. In diesen sieben Monaten abseits der Tennisplätze war ihr Rückhalt wirklich fantastisch, stärker als je zuvor. Und jetzt, da ich wieder in Wettkämpfen antrete, spüre ich die Unterstützung meiner Fans aus der ganzen Welt, besonders aber aus Spanien. Das macht mich glücklich und gibt mir mehr Energie, um weiter zu kämpfen und dort zu stehen, wo ich bin.”

euronews:

“Wenn Sie mit einem ‘normalen’ Spanier ausgehen würden, müssten Sie ihm das Bier zahlen, denn die Situation in Spanien ist nicht gerade rosig. Wie sehen Sie als Sportler die wirtschaftliche Lage in ihrem Heimatland?”

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Rafael Nadal:

“Natürlich ist es eine traurige Situation. Zu sehen, wie viele Leute leiden, ist überhaupt nicht schön. Jeder von uns ist von dieser Situation betroffen, direkt oder indirekt. Wir stehen nicht außerhalb dieser Realität, außerhalb der Realität von Menschen, die uns umgeben, wie das spanische Volk in diesem Fall. In den vergangenen Jahren duchlebten viele Menschen eine harte Zeit und erleben sie immer noch. Ich möchte sie unterstützen. Mit kollektiver Anstrengung, täglicher Arbeit und dem Wunsch, aus diesem langen schwarzen Tunnel zu kommen – in dem wir seit ein paar Jahren leben – werden wir es schaffen und bald wieder Licht sehen. Ich bin mir dessen sicher, denn Spanien ist ein großartiges Land.”

euronews:

“Rafa, vielen Dank, dass Sie bei uns waren.”

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