Erziehung zum mündigen Bürger

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Bürgerschaftliche Erziehung ist bei Schülern und Studenten stark unterentwickelt. Das geht ause einem kürzlich veröffentlichten Bericht der Internationalen Vereinigung für die Bewertung von Bildungsleistungen hervor. Dabei ist das Verständnis für demokratisches Handeln und für eine funktionierende Zivilgesellschaft grundlegend für unser Zusammenleben. Was kann man tun, um diesen Trend umzukehren? Es gibt verschiedene Ansätze.

Weitere Infos im Internet:
http://de.wikipedia.org/wiki/Civic_Education

Frankreich: “Model UN”

Beim Rollenspiel “Model UN” wird die Arbeit der Vereinten Nationen nachgestellt. In dem sie in die Rolle eines Diplomaten eines Mitgliedstaates schlüpfen, sammeln Jugendliche praktische Erfahrungen beim Diskutieren über aktuelle Themen und schwierige politische Fragen. In Konferenzen, deren Struktur denen der UNO nachempfunden ist, lernen sie etwas über Diplomatie und aktuelle Lösungsansätze für Probleme der Welt.

In Lyon haben wir uns angeschaut, wie das funktioniert. Auf den ersten Blick sieht es aus wie bei einer UNO-Konferenz. Aber wir sitzen im Unterricht für Sozialkunde. Ein Rollenspiel. Die Teenager müssen diskutieren, streiten und argumentieren. Von den “Delegierten” werden geschliffene Reden, strenge Logik und angemessene Kleidung erwartet. Die Regeln sind die gleichen wie bei den Vereinten Nationen. Die Schüler haben sich fast ein Jahr auf diese Konferenz vorbereitet. Das UNO-Lernmodell gibt es seit über 60 Jahren. Jährlich werden weltweit rund 400 Konferenzen organisiert.

Weitere Infos im Internet:
http://de.wikipedia.org/wiki/Model_United_Nations

Dänemark: Die Zukunft gestalten

Dänemark hat eine lange Tradition in bürgerschaftlicher Erziehung, die Dänen nehmen in einem hohen Maß Einfluss auf ihre Gesellschaft. Sie sind es gewohnt, sich einzumischen. Das kann man zum Beispiel an der Gestaltung urbaner Räume sehen. Wir schauen uns verschiedene Projekte an.

“Vinterbad Bryggen” ist ein Winter-Bade-Verein mit 700 Mitgliedern in Kopenhagen. Die Bürger fanden einen Ort und trieben auch das Geld auf, um ihre Idee zu verwirklichen: Die Erweiterung des bestehenden Hafenbades, um auch im Winter baden zu können.

Ein weiteres Beispiel: Im Osten der Stadt haben sich 4000 Einwohner zusammengetan, um die ökologische Modernisierung ihres Viertels mitzugestalten. Mit Workshops, Seminaren und Versammlungen stellen sie sicher, dass die Umgestaltung nicht an den wirklichen Bedürfnissen vorbeigeht.

In Dänemark kann jeder mitbestimmen. Selbst die Jüngsten mischen mit. Ein gutes Beispiel dafür ist das neue Kulturzentrum im Süden der Hauptstadt. Das Børnekulturhus ist nach Ideen und Konzepten von Kindern gebaut worden.

Weitere Infos im Internet:
http://vinterbadbryggen.dk/english
http://www.klimakvarter.dk/english

Tansania: gemeinschaftliche Anstrengungen

Und wie funktioniert bürgerschaftliche Erziehung, wenn es gar keinen öffentlichen Raum zu gestalten gibt? Wenn man ganz am Anfang steht und erst mal eine Schule bauen muss? In Tansania schauen wir uns ein Gemeinschaftsprojekt an, dass Kindern die Möglichkeit gibt, in der Nähe ihres Wohnortes zur Schule zu gehen.

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