Learning World: Naturwissenschaftliche Studiengänge

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In vielen Ländern suchen die Arbeitgeber händeringend nach Absolventen so genannter MINT-Fächer, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.In Großbritannien alleine sind einer Studie zufolge mehr als 100 000 Stellen offen. Studenten mit einem Abschluss in einem Mint-Fach, haben sehr gute Aussichten auf eine Karriere. Aber viele brechen diese Studiengänge ab oder entscheiden sich gleich für eine andere Laufbahn. Warum ist das so? Und wie können diese Fächer für junge Leute attraktiver werden? Learning World zeigt drei Antworten auf diese Frage.

Singapur: Sci-Tech

Die Universität Nanyang in Singapur, die NTU, ist eine der größten technischen Universitäten der Welt und ist für ihre Spitzenleistungen in Forschung und Entwicklung bekannt. Die NTU bietet aber auch Ausbildungen in Kunst und Medienberufen an. Singapur möchte naturwissenschaftliche Studiengänge fördern, gleichzeitig aber auch kreativere Arten des Unterrichts.

Professor Bertil Anderssson ist der Präsident der NTU. Er meint: “Es ist sehr wichtig, dass man lernt zu lernen, vorhandene Informationen zu nutzen, ein bisschen unternehmerisch zu denken, und auch lernt, mit anderen Menschen umzugehen. Hier an der NTU versuchen wir, auch bei den Ingenieurwissenschaften den Stoff ein bisschen breiter anzulegen.”

An der NTU gibt es immer seltener große Vorlesungen. Die Studenten arbeiten dagegen immer öfter in kleinen Gruppen gemeinsam an einer Aufgabe. Um den unternehmerischen Ingenieur auszubilden, gibt es ein spezielles Programm: Darin werden die besten Studenten ausgewählt, sie bekommen zusätzlich zu ihrem Hauptstudium auch Unterricht in Wirtschaft und Sozialkunde.

Singapur will in den nächsten fünf Jahren umgerechnet 10 Milliarden Euro in die Forschung stecken. Die Universität Nanyang hat sich davon einen Teil gesichert und will in Bereichen wie saubere Energie und Nanotechnologie forschen. Die Uni möchte, dass ihre Absolventen später einmal in diesen neuen Industriezweigen nicht nur arbeiten, sondern dass sie sie anführen werden.

Zypern: Nicht langweilen!

In Nikosia auf Zypern, zwischen der UN-Sicherheitszone und dem von der Republik Zypern kontrollierten Teil wird Wissenschaft unterhaltsam.

Viken Tavitian zeigt hier sein Vikexploratorium, eine unterhaltsame Wissenschafts-Show. Seine Zuschauer sind von Naturwissenschaften begeistert oder wollen einfach nur gut unterhalten werden. In seiner Show schafft es Viken, komplizierte und alltägliche Prozesse so darzustellen, dass sie lebendig, aber dennoch lehrreich sind. Viken zeigt so, dass Wissenschaft jedem Spass machen kann, wenn man es richtig angeht: “Der Grundgedanke bei diesen Experimenten ist, einen konkreten Zugang zu diesen Fächern zu bieten. Viele Menschen lernen zuerst die Theorien, haben aber keine Ahnung, was die für das echte Leben bedeuten. Ich mache es anders herum: Ich zeige den Leuten, was passiert und danach, was die Theorie dahinter ist.”

Viken war früher Forscher in den USA. Er arbeitete an High-Tech- Projekten, entschied sich dann aber, in sein Heimatland zurück zu kehren. Dort erlebte er eine böse Überraschung: Viken wurde arbeitslos, arbeitete zeitweilig als Lehrer. Um für seine Familie sorgen zu können, öffnet er jetzt eine Bäckerei. Hier zeigt er Kindern, wie sehr backen mit Thermodynamik, Biochemie und Physik zu tun hat.

Mehr Infos:
http://www.youtube.com/watch?v=XAPAPuG3v8812
http://vikexploratorium.blogspot.fr

Russland: Kaderschmiede

Skolkovo in Russland soll einmal das Innovationszentrum des Landes werden. Vor 4 Jahren hat die Regierung mehr als 2 Milliarden Euro für das Projekt locker gemacht.

Skolkovo soll mehrere Disziplinen beherbergen: IT, Weltraumforschung und Nuklearforschung sind nur einige davon. Der Kern des Projektes ist aber die Ausbildung. Diesen Herbst soll das Institut für Wissenschaft und Technologie in Skolkovo, das Skoltech, an den Start gehen.
In einem Pilotprogramm studieren bereits 20 Studenten am Institut, in Fächern wie IT und Energie. Das Zentrum soll einmal ein weltweit bekannt sein. Wichtig ist den Gründern dabei vor allem die Konzentration auf Ausbildung und neue Technologien.

Wenn der der neue Campus erst einmal fertig ist, werden dort 1200 Studenten in Programmen für Postgraduierte lernen. Das Konzept der Skoltech basiert unter anderem auf Erfahrungen einer Partneruni: Dem Massachusetts Institute of Technology.

Direktor Ilya Dubinsky erklärt, dass die Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft eines der Ziele des Institutes ist: “Es ist nahezu unmöglich, eine Idee bis zum fertigen Produkt alleine zu entwickeln. Man muss Leute dazu nehmen, die das machen, was man selbst nicht kann. Mann muss mit Investoren in ihrer Sprache reden. Man muss Ingenieure aus anderen Bereichen finden. Man braucht einen guten Vertrieb. Andere Länder sind da weiter als wir. Wir müssen das entsprechende Umfeld für die Wirtschaft völlig neu aufbauen.”

Investoren und Partner interessieren sich jetzt schon für die Ideen, die aus Skolkovo kommen werden. Firmen können sich aber auch an Forschungsarbeiten direkt beteiligen: Wenn sie Lösungen auf wichtige wissenschaftliche, wirtschaftliche oder soziale Probleme anbieten. Bereits heute hat Skolkovo mehr als 700 beteiligte Firmen.

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