Solti-Akademie bringt Nachwuchstalente zu Höhenflügen

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Junge Operntalente unter einem Dach: Sie singen mit Leib und Seele hier an der prestigeträchtigen Georg Solti-Akademie in der Toskana – benannt nach einem der größten Dirigenten des 20. Jahrhunderts.

Seine Witwe, Lady Valerie Solti erzählt: “Seine Idee war es, dass er auch nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben weiter mit jungen Menschen zusammenarbeitet. Er liebte junge Musiker, junge Sänger. Er hat es immer als wichtig empfunden, dass Menschen in seiner Position an die nächste Generation das weitergeben, was sie von ihren großen Lehrmeistern gelernt haben.”

Solti starb 1997. Sein Werk lebt durch seine Witwe Lady Valerie und die Akademie weiter. Hier in seinem toskanischen Sommerhaus in Castiglione della Pescaia erholte er sich und bereitete neue Stücke vor. Es schien der ideale Ort, um eine Sommerschule ins Leben zu rufen. Für die zehnte Ausgabe bewarben sich rund 200 hoffnungsvolle Talente, aber nur 12 Sänger wurden eingeladen. Der dreiwöchige Intensivkurs, bei dem berühmte Gastlehrer unterrichten, konzentriert sich auf den Belcanto.
Keine leichte Aufgabe, erklärt Sopranistin Marlena Devoe: „Belcanto heißt schöner Gesang. Ich stelle mir immer vor, von Vokal, zu Vokal, zu Vokal, zu Vokal zu singen, Die Konsonanten plumpsen dann so dazwischen, aber ohne diese schöne Melodie zu unterbrechen. Es ist eine sehr schwierige Technik, denn die Stimme ist eigentlich das einzige, was alle hören. Es muss also perfekt sein.”

Der künstlerische Leiter, Jonathan Papp hat hohe Ansprüche an seine Schüler: „Sie müssen Potential mitbringen, von dem wir denken, dass es ausbaubar ist. Sie brauchen Ausdauer, nicht nur körperlich, sondern auch mental, denn wir sagen ihnen die ganze Zeit: dieses oder jenes muss verbessert werden, so solltest du es machen. Sie müssen also sehr hartnäckig sein und es wirklich wollen.“

Die Sänger lernen, wie wichtig eine gute Zusammenarbeit mit dem Korrepetitor ist. Er ersetzt das Orchester am Klavier. Solti selbst begann so seine Karriere an der Budapester Oper. Bassbariton Anthony Reed hat hier viel über Teamwork gelernt: “Der Korrepetitor übernimmt die Verantwortung dafür, dass man nichts verkehrt macht, während man singt und sich dem Ausdruck widmet. Er kennt die Sprache, die Geschichte und das hilft dabei, ein Stück zum Blühen zu bringen.“

Jonathan Papp hat viel zu vermitteln: “An die nächste Generation von Sängern möchte ich das weitergeben, was auch Solti sehr am Herzen lag und an dass ich mich aus der Zusammenarbeit mit ihm erinnere: Es muss ein exzellentes Niveau erreicht werden. Man hält sich daran, was in den Noten steht, lernt alles, versteht auch, warum man etwas so macht. Und man singt, so gut man kann.“

Lady Valerie Solti fügt hinzu: “Wir wollen den Maßstab Soltis weiterführen: Niemals aufgeben. Arbeiten, Arbeiten, Arbeiten und immer nach dem Besten streben.”

Lady Valerie Solti – interview extras

Für weitere Informationen: www.georgsoltiaccademia.org

In diesem Beitrag hören Sie Auszüge aus:

Giacomo Puccini, Manon Lescaut: “Madrigale”
Giacomo Puccini, La Rondine: “Bevo al tuo fresco sorriso”
Giuseppe Verdi, Simon Boccanegra: “Il lacerato spirito”
Vincenzo Bellini, I Capuleti e I Montecchi: “Ah! Crudel d’onor ragioni”,
Gioacchino Rossini, Semiramide: “Bel raggio lusinghier”

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