"Schmutzkampagne" gegen Steinbrück - erster Skandal der #btw13

"Schmutzkampagne" gegen Steinbrück - erster Skandal der #btw13
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Von Euronews
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Der SPD-Kanzlerkandidat will sich vor der Wahl nicht erpressen lassen. Peer Steinbrück (66) reagierte sogar wütend auf den Versuch eines unbekannten Mannes, den Herausforderer der deutschen Kanzlerin Angela Merkel wegen einer angeblich vor 14 Jahren illegal beschäftigen Putzfrau dazu zu bringen, seine Kandidatur aufzugeben. Bisher war die Kampagne, über die im Internet mit dem Twitter-Kürzel #btw13 berichtet wird, ja eher langweilig. Doch jetzt gibt es einen Skandal.

Zuerst hatte an diesem Samstagmorgen die BILD-Zeitung davon berichtet, dass ein anonymer Erpresserbrief mit Datumsstempel vom 30.

August an Frau Gertrud Steinbrück damit droht, die Beschäftigung einer als Schwarzarbeiterin beschäftigten Putzhilfe publik zu machen. Der Briefeschreiber behauptet, er lebe seit Jahren in Bonn mit einer Philippinerin zusammen, die 1999 ohne gültige Papiere in Deutschland und illegal bei den Steinbrücks beschäftigt gewesen sei. „Sie sollten Ihren Mann im Stillen dazu bewegen, seine Kanzlerkandidatur bis zum 10. September aus persönlichen Gründen niederzulegen“, soll der Erpresser an Frau Steinbrück geschrieben haben.

Peer Steinbrück hat inzwischen die Polizei eingeschaltet.

Nach einem Wahlkampfauftritt in Erfurt machte der SPD-Kandidat seiner Empörung darüber Luft, dass die Attacken der Kampagne zu weit gingen: “Dass dazu ein Erpressungsversuch gehört, ist jenseits meiner Vorstellungskraft gewesen.” Und Steinbrück weiter: “Die Bürgerinnen und Bürger können gewiss sein, und gerade der oder die Täter sollten wissen: Steinbrücks sind nicht erpressbar. Und lassen sich auch nicht erpressen.” Frau Gertrud Steinbrück, die gerade mit 64 als Lehrerin in Rente gegangen ist, sagte, dieser Brief sei “infam” und mache sie “fassungslos”.

Auch SPD-Chef Sigmar Gabriel sprach von einer “Schmutzkampagne”, die der “absolute Tiefpunkt” dieses Bundestagswahlkampfs sei. “Eine 14 Jahre alte Geschichte, mit der Peer Steinbrück nichts zu tun hatte, 14 Tage vor der Wahl hochzuziehen, ist wirklich schmutziger Wahlkampf”, sagte Gabriel.

Beim TV-Duell vor einer Woche war alles noch ganz friedlich. Peer Steinbrück und Angela Merkel hatten eher freundlich miteinander geplaudert – und die SPD hatte es sogar fertiggebracht, ihren Kanzlerkandidaten während der Fernsehdiskussion Twitter-Nachrichten verschicken zu lassen. Jetzt macht der Wahlkampf auch außerhalb des Internet und des Kürzels #btw13 wieder Schlagzeilen.

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