Peugeot will raus aus der Verlustzone: "Wir zielen auch auf das obere Segment"

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Von Euronews
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„Das Schlimmste liegt hinter uns,” sagte Peugeot-Chef Philippe Varin auf der Internationalen Automobil-Ausstellung IAA in Frankfurt. Und das war im Fall PSA Peugeot Citroen wahrlich kein Zuckerschlecken. Der nach VW zweitgrößte Autohersteller Europas ist auf den Heimatmarkt und den Heimatkontinent konzentriert.

Wegen des schwachen Automarktes in Europa sind die Werke nicht genug ausgelastet, um die Fixkosten zu decken. Ein ruppiges Sparprogramm soll abhelfen. Im laufenden Jahr will man nicht mehr 3 Milliarden Euro verbrennen, nur noch die Hälfte.

Wie? Der kompakte, leichte Peugeot 308, auf der IAA vorgestellt, soll den Erfolg des 2008 fortsetzen – eine Art Geländewagen für die Stadt, ohne Vierradantrieb.

Gleichzeitig schließt PSA Werke und will bis Ende 2014 rund 8.000 Stellen abbauen. Ein Balanceakt.

Mit AFP

Antoine Juillard – euronews:
“Maxime Picat, Sie sind Chef der Marke Peugeot bei der Gruppe PSA (Peugeot – Citroën ). Wie steht PSA da – neben den anderen auf der Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt?

Maxime Picat – CEO Peugeot:

“Wir sind klar auf Kurs, dank unseres Kostensenkungsprogramms, aber auch dank der ersten Frühlingstriebe unserer neuen Modelle – wie des 2008 – auf dem Markt. Bereits 40.000 Aufträge sind für unser neues Modell 2008 eingegangen. Und der Star der IAA in Frankfurt wird jetzt unser neuer Peugeot 308.”

euronews:

Europa ist Peugeots wichtigster Markt, ein Markt, der in diesem Jahr weiter zurückgeht. Sehen Sie die Trendwende denn im kommenden Jahr?

Maxime Picat:

“Wenn man sich die Zahlen anschaut, dann ist der europäische Markt in der ersten Hälfte des Jahres um 7 Prozent zurückgegangen. Das passt zusammen mit unserer Prognose von minus 5 Prozent für das gesamte Jahr. Was bedeutet, dass der Niedergang in der zweiten Hälfte des Jahres abbremst. Danach könnte das Marktwachstum starten, aber die eigentliche Frage ist die Geschwindigkeit der Erholung. Die wäre wahrscheinlich langsam.”

euronews:

“Sie stellen also den neuen Peugeot 308 in Frankfurt vor. Der 2008, gerade herausgekommen, scheint sehr erfolgreich. Ist das Ihre Reaktion auf den Preisdruck, besonders in Europa – mehr Modelle und Varianten, um die Kunden zu binden?”

Maxime Picat:

“Ganz oben stehen für uns die Bedürfnisse unserer Kunden.Vor einigen Jahren haben wir das bei den kleinen SUVs erkannt und den 2008 auf den Markt gebracht, und er ist ein echter Erfolg mit 40.000 Bestellungen, wie gesagt.

Also suchen wir weiter, was die Kunden wollen. Aber wir zielen auch auf das obere Segment, was bedeutet, bessere Qualität, und das beste Beispiel dafür ist der neue 308. Er kommt mit seinen Qualitätsstandards sehr nah dran an die von Premium-Herstellern.”

euronews:

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“In einigen Schwellenländern wie Brasilien, Indien und Russland lahmt die Konjunktur deutlich. Wie reagiert Peugeot dort? Investieren Sie weniger?”

Maxime Picat:

“Außerhalb Europas konzentrieren wir uns auf China, Südamerika und Russland. Und wir sehen gute Ergebnisse in China, wie gesagt. Aber auch in Argentinien freuen wir uns über fantastische Resultate, genau wie in Nordafrika.

Also stecken wir weiter viel Geld in diese wichtigen internationalen Regionen, weil sie uns hoffentlich helfen, die schwierige Lage in Europa aufzufangen.”

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