Was bringt das Assoziierungsabkommen mit der EU für die Ukraine?

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Von Euronews
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Für die Wirtschaft der Ukraine stehen wichtige Entscheidungen an. Mit der EU wird über ein Assoziierungs- und Freihandelsabkommen verhandelt. Es könnte schon Ende November beim nächsten EU-Gipfel im litauischen Vilnius verabschiedet werden. Damit wäre dann für Produkte aus der Ukraine ein leichterer Zugang zum großen Markt der 28 EU-Staaten möglich. Allerdings erst nachdem ukrainische Hersteller auch die strengen EU-Normen erfüllen. Beim Unternehmen “Danone-Ukraine” rechnet man mit 7 bis 14 Jahren, ehe nach EU-Hygiene-Standards produziert und dann auch exportiert werden kann. Danone-Manager Dario Marchetti macht auf die großen Unterschiede bei der Milchproduktion in der heutigen Ukraine aufmerksam, wenn er sagt: “ 80% der Milch stammen heute noch aus Familiebetrieben, wo die Großmutter noch mit der Hand melkt.” Sein Unternehmen hat in den vergangenen fünf Jahren mehr als zehn Millionen Euro investiert.
Danone hat Kooperativen organisiert von der nötigen Größe, bei der sich erst der Einsatz moderner Technik rentiert. Dadurch ist die Qualität der Milch entsprechend den EU-Standards gestiegen. Dort können moderne Melkanlagen installiert und die Beschäftigten dafür ausgebildet werden.

Die Ukraine ist bestrebt, ihre Politik, auch die von Wirtschaft und Handel, zwischen den beiden mächtigen Nachbarn EU Und Russland auszubalanzieren, mit beiden Seiten ein gutes Geschäftsklima zu pflegen.
Moskau hatte in letzter Zeit verstärkt Druck ausgeübt, um die Ukraine zu bewegen, der Freihandelszone von Russland, Kasachstan und Weißrussland beizutreten, statt ein entsprechendes Abkommen mit der EU abzuschließen. Der Präsident der Ukrainischen Handelskammer, Gennadiy Chizhykov, sieht für die Zukunft viele positive Wirkungen, wenn der Handel mit der EU steigt. “75% Prozent der europäischen Waren enthalten Elemente der Innovation”, betont er. Er sieht die Vorteile, ohne zu vergessen, dass so ein Übergang von einem Modell zum anderen zwangsläufig auch immer Schwierigkeiten mit sich bringt.
So sei die Angst mancher seiner Landsleute vor Veränderung verständlich. Am Ende aber werde es neue Impulse für die Entwicklung der ukrainischen Wirtschaft geben.
Zu den Vorsichtigen gehören in der Ukraine die Kommunisten. Sie fürchten, dass die aktuelle Finanzkrise auf ihr Land überschwappen werde und verlangen deshalb eine landesweite Volksabstimmung über das Assoziierungs- und Freihandelsabkommen mit der EU.

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