Samarkand - die Steinerne Stadt

Samarkand - die Steinerne Stadt
Von Euronews
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Samarkand im Südosten Usbekistans ist zeitlich eine Schwester des alten Roms. Samarkand wurde mehrfach zerstört, von Alexander dem Großen unterworfen und von den Truppen Dschingis Khans überrant. Der Schönheit der so genannten Steinernen Stadt konnte dies wenig anhaben.
Samarkand ist die zweigrößte Stadt Usbekistans und mehr als 2700 Jahre alt. 700 vor Christus siedelten hier die Sogdern, ein iranisches Volk aus Zentralasien. Im Laufe ihres Daseins war Samarkand Hauptstadt verschiedener Reiche und immer auch Handelsstützpunkt. “Samarkand war stets Knotenpunkt der Seidenstraße. Geograpisch liegt die Stadt sehr attraktiv”, so Touristenführerin Armida Nazaryan. Die ersten Händler aus China kamen im zweiten Jahrtausend vor Christus nach Samarkand, um Pferde zu kaufen. Auch dafür waren die Märkte der Stadt an der Seidenstraße bekannt.

Die Infrastruktur des Handels war hier hoch entwickelt, besser als irgendwo sonst entlang der Straße. Daher wurde die Stadt von mehreren Herrschern zur Reichshauptstadt erwählt. Der wohl bekannteste war Timur ibn Taraghai Barlas, genannt Tamerlan. Er wollte die prächtigste Hauptstadt der Welt errichten. In seinen Diensten standen die besten Baumeister der Zeit.
Etwa 80 Kilometer entfernt von Samarkand steht eines von Timurs Meisterstücken, die Sommerresidenz des Herrschers. Die Ruinen gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO. In Samarkand selbst findet sich eine riesige Madrasa, ein Ort relgiöser Studien. Das Gebäude zeugt von der Schaffenskraft des Fürsten Ulugh Beg. Er war ein Enkel Timurs, selbst war Gelehrter und schuf ein fortschrittliches Bildungssystem. Auch das Himmelsobservatorium der Stadt stammt aus seiner Herrschaft. Es liegt auf einem der Hügel der Stadt – ein Teil des gigantischen Sextanten hat die Jahrhunderte bis heute überstanden.

Wenn die Sterne noch am Himmel stehen, früh am Morgen, wird es geschäftig auf dem alten Siab-Markt. Touristen gehen hier auf Souvenirjagd und kaufen das legendäre Fladenbrot. Die Legende sagt, dass Fürst Timur auf einem seiner Eroberungszüge nach genau diesem Brot verlangte. Doch was er bekam, schmeckt nicht wie daheim. Es fehlte eine besondere Zutat: die Luft von Samarkand, so die Überlieferung.

Es ist der Seidenfaden, der Vergangenheit und Gegenwart von Samarkand wie einen Teppich miteinander verknüpft. Und wirklich werden auch hier Teppiche geknüpft. Das Material, die Seide, stammt aus der Region. Es dauert Monate, gar Jahre, bis ein solches seidenes Meisterstück vollendet ist. Freude spenden, kann es bei guter Pflege über Jahrhunderte. “Jeder einzelne Teppich hat eine Geschichte. Einige Motive wurden schon in alten Zeiten verwendet”, so die Teppichknüpferin Klara Shukurowa.
Es sind Darstellungen, die den staunenden Betrachter an die reiche Geschichte der Stadt Samarkand erinnern.

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