Reiche Schweiz - 1:12 und 18 Euro Mindestlohn

Reiche Schweiz - 1:12 und 18 Euro Mindestlohn
Von Kirsten Ripper
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Am 24. November stimmen die Schweizer über die sogenannte 1:12-Regelung ab: die höchsten Gehälter in einem Unternehmen sollen nicht mehr als 12-mal höher sein als die niedrigsten. Die 1:12-Initiative haben die Schweizer Jungsozialisten eingebracht. Unterstützt von den Gewerkschaften, den Sozialisten und den Grünen meinen die Jusos, ihre Initiative bringe gerechtere Löhne. Sie sagen:

“Auch mit der 1:12-Initiative bleibt für die Manager mehr als genug. Wenn der tiefste Lohn in einem Unternehmen monatlich 4000 Franken beträgt, gibt das für den Chef immer noch rund 600.000 Franken im Jahr. Das ist deutlich mehr als ein Bundesrat, eine Ärztin oder eine Pilotin verdient – alles Jobs mit viel Verantwortung.”

4.000 Franken – also 3.250 Euro – freiwilliger Mindestlohn ab dem 1. Dezember, mit diesem attraktiven Angebot macht der deutsche Discounter LIDL seit einigen Wochen in der Schweiz und nicht nur dort von sich reden. Doch das auf Plakaten abgedruckte lukrative Versprechen entspreche nicht der Wahrheit melden [ Schweizer Medien, ](<http://www.blick.ch/news/wirtschaft/der-lidl-trick-mit-dem-mindestlohn-id2468614.html
>) denn bis auf die Filialleiter arbeite kaum jemand bei LIDL Vollzeit – und wer nicht voll arbeitet, bekommt auch nicht automatisch den ohnehin FREIWILLIGEN Mindestlohn.

Ohnehin liegen die Lebenshaltungskosten in der Schweiz deutlich über denen in Deutschland und die Zahlen sind daher kaum zu vergleichen.

Über einen Mindestlohn von 22 Schweizer Franken oder umgerechnet 18 Euro pro Stunde sollen die Eidgenossen dann 2014 abstimmen.

Doch die Schweizer Wirtschaft und auch der liberal Wirtschaftsminister Johann Schneider-Ammann machen gegen die 1:12-Initiative mobil – und es gibt eine breite Diskussion darüber, was gerechter Lohn bedeutet.

Eine Studie der Universität Zürich stiftet dabei dann noch Verwirrung, denn der Zürcher Verhaltensökonomen Michel Maréchal hat in einem Experiment nachgewiesen, dass Gerechtigkeit sehr subjektiv empfunden wird und nicht immer etwas mit dem tatsächlich gezahlten Lohn zu tun hat.

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