Buchara - Stadt der Preziosen

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Buchara ist 2500 Jahre alt, zu der Zeit der Seidenstraße hielten dort viele große Karawanen aus der ganzen Welt. Die Stadt liegt versteckt zwischen zwei Wüsten, die sich von Indien nach China erstrecken. Die Legenden über diese magische Oase erobern auch heute noch die Herzen der Reisenden.

Buchara ist eine Stadt der Wunder und ihre Kaufleute verzaubern die Reisenden seit den Zeiten Marco Polos. Auch heute noch begrüßt sie ihre Besucher an den gleichen Orten wie damals – unter den alten Handels-Kuppeln und in den umliegenden Straßen. Und noch etwas anderes haben die Bewohner aus der Zeit der Karawanen beibehalten: die Fähigkeit, eine fremde Sprache zu lernen.

Fremdenführerin Mubashira Bahshilova:
“Man kann immer noch die Atmosphäre von damals spüren, als diese alte Stadt ein großes Handeslzentrum an der Seidenstraße war. Auch heute noch verkaufen sie unter diesen Kuppeln die gleichen Dinge wie vor Hunderten von Jahren, sowie die typischen lokalen Handarbeiten.

Das Kalon-Minarett ist eines der Symbole von Buchara. Lange Zeit war es das Höchste in Zentalasien. Es wurde als Leutturm benutzt: Nachts brannten Fackeln auf der Spitze, um den zahlreichen Karawanen den Weg zu weisen.

Die Altstadt von Buchara steht auf der Liste der UNESCO-Welterbestätten. Eines der architektonischen Meisterwerke ist das Ismael-Mausoleum aus der Samaniden-Dynastie, das im 10. Jahrhundert erbaut wurde. Die Farbe der Steine verändert sich je nach Wetterlage. Laut Experten liegt das an der besonderen Anordnung der Ziegelsteine.

Mubashira Bahshilova:
“Der Erbauer dieses Mausoleums kannte 18 verschiedene Arten, die Steine zu verbauen. Wenn Sie näher kommen und genauer hinschauen, sehen Sie, dass jede Seite zehn Fenster hat. Jedes Fenster hat seine eigene Art und Weise der Ziegel-Dekoration. Keines der Fenster auf einer Seite ähnelt den anderen.”

Der große Universalgelehrte Avicenna wurde in der Nähe von Buchara geboren, zu der Zeit als die Stadt noch Hauptstadt der Samaniden war. Der berühmte Autor des Buchs “Kanon der Medizin” besuchte oft die Residenz des Emirs: Die Festung Ark, die mehrmals in der Geschichte zerstört wurde.

Eine Legende erzählt, dass Avicenna als er 17 Jahre alt war, den Emir heilte, der sterbenskrank war. Der junge Arzt wollte nicht mit Gold bezahlt werden. Als Lohn bat er um unbeschränkten Zugang zu den Bibliotheksschätzen, die es in der Festung gab.

Avicenna soll auch der Autor einiger der besten lokalen Rezepte gewesen sei. Ein weiteres Erbe der usbekischen Vergangenheit ist die herausragende Gastfreundschaft der Menschen. Zu Zeiten der Seidenstraße gab es in Buchara mehr als 60 Gaststätten für Karawanen – jeweils in den verschiedenen Sprachen.

Doston Rajabov:
“Ein Gast ist wie unser Vater. So war es in den alten Zeiten und so wird es immer sein. Wir empfangen Gäste, wie wir unseren eigenen Vater empfangen würden.”

Touristen können den Rhythmus der Vergangenheit spüren. Vor Jahrhunderten begleiteten ausländische Tänzerinnen die Karawanen, um an diesem Ort zu tanzen. Die Kostüme könnten so ähnlich ausgesehen haben wie heute, denn einige Kleider sind genauso gemacht, wie bereits die Stickereien im zweiten Jahrhundert v. Chr.

Bakschillo Djumaev ist aus einer Goldsticker- und Handwerkerfamilie. Seine Fäden sind aus Seide und echtem Gold. Es kann bis zu sechs Monate dauern, ein traditionelles Kleid anzufertigen. Die Ideen kommen aus Vergangenheit und Gegenwart von Buchara. Er sagt:

“Früher haben mich meine Kinder inspiriert, jetzt sind es meine Enkel. Und die Stadt gibt mir eine Menge Ideen.”

Das ist das Mausoleum des Sufi Naqschband, der selbst Handwerker war. Er sagte: Die Hand soll mit Arbeit gefüllt sein und das Herz mit Gott. Die Handwerker von Buchara nehmen diesen Satz gern als Leitspruch und sehen Naqschband als ihren Schutzpatron.

Ustoschokir Kamalov ist in der siebten Generation Schmied. Er kennt alle Geheimnisse der angeblich ewig haltenden Messer aus Buchara. Er erbte dieses Wissen von seinem Vater und gibt es an seinen Sohn weiter. Er hofft, dass das Herz seiner alten Schmiede ewig schlagen wird. Er sagt:

“In der Arbeit eines Schmiedes klingt Musik. Es ist die Musik des Herzschlags – tuk tuk, tuk tuk’.

Nicht nur die Geheimnisse der alten Handwerker wurden über Generationen weitergegeben. Auch die Zubereitungsweisen bestimmter Gerichte sind uralt und geheim. Sie wurden bereits den Karawanen-Reisenden angeboten. In unserer nächsten Ausgaben zeigen wir Ihnen, wie das usbekische Nationalgericht “Utzbek plov” (ein Reisgericht mit Brot) gekocht wird.”

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