Ausbildungschancen für Menschen auf dem Land

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Von Euronews
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Weltweit leben rund 70 Prozent der ärmsten Menschen auf dem Land. Das besagen Schätzungen der UNO aus dem Jahr 2011. Viele von ihnen leben von weniger als zwei Dollar pro Tag. Was kann man tun, um ihr Leben zu verbessern?

Portugal: Boom der Landwirtschafts-Schulen

Landarbeit wird oft mit harter Arbeit verbunden und gilt als wenig angesehen. Weil in Portugal aufgrund der Wirtschaftskrise die Jobaussichten schlecht sind, streben aber immer mehr junge Menschen eine Ausbildung in der Landwirtschaft an. Vor einigen Jahren gab es nicht so viele Landarbeiter. 2011 stieg die Zahl der Studierenden in der Landwirtschaftsschule Conde São Bento in Santo Tirso. So wie in anderen Berufsschulen Portugals. In diesem Jahr verzeichneten einige dieser Schulen einen Zuwachs um 50 Prozent. 60 bis 95 Prozent der Absolventen dieser Berufsschulen finden laut Carlos Frutuosa einen Job. Bevor Fabíola Costa an der Landwirtschaftsschule in Santo Tirso einen Kurs für Gärtner belegte, war sie arbeitslos. In Krisenzeiten wird Landwirtschaft mehr geschätzt. Die Arbeit auf dem Land ist eine Möglichkeit für junge Portugiesen, die Auswanderung zu vermeiden.

USA: Kinder auf den Feldern

Viele landwirtschaftliche Betriebe benötigen Saisonarbeiter. Ganze Familien arbeiten manchmal auf dem Feld. Ein Projekt im US-Bundesstaat North Carolina versucht, diesen Menschen zu helfen, beispielsweise durch eine bessere Ausbildung. Es ist der Alltag für eine halbe Million Kinder in den Vereinigten Staaten – sie gehen auf die Felder, statt zur Schule. Die meisten von ihnen kommen aus dem Ausland, und arbeiten zusammen mit ihren Eltern, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Die amerikanische Gesetzgebung macht es möglich: Sie erlaubt Kindern ab 12 Jahren, ohne eine zeitliche Begrenzung in der Landwirtschaft zu arbeiten. In North Carolina gibt es viel Landwirtschaft. Dort kämpfen Organisationen wie Human Rights Watch und das örtliche Hilfsprojekt “NC Field” darum, Kinder in die Schule zu bringen.

Nicaragua: den Teufelskreis durchbrechen

In Nicaragua bietet ein Projekt in ländlichen Gebieten Ausbildung in der Sekundarstufe an. Durch ‘Learning by doing’ helfen Lehrer Menschen dabei, das Beste aus ihren Möglichkeiten zu machen. In dem zentralamerikanischen Land kann es schwierig sein, eine Ausbildung zu bekommen. Aber es gibt Projekte, die das ändern wollen. Selenia Hernandez ist Mitarbeiterin beim SAT-Programm. Die Lehrerin hat sich verpflichtet, fünf Jahre in einer Gemeinde zu leben, in der sie sowohl mit Eltern und Kindern daran arbeitet, allen eine Ausbildung zu vermitteln.

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