Tunesien drei Jahre nach der Revolution

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Von Euronews
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Mehr Schulabbrecher als vor der Revolution

Als in Tunesien vor drei Jahren die Schüler auf die Straße gingen, hofften sie, dass der politische Wechsel auch zu Veränderungen im Bildungswesen führen wird. Sind Probleme wie Analphabetismus, hohe Abbruchraten oder fehlende Unterstützung für Forscher noch immer Teile des Systems? Oder haben die Dinge sich verbessert? Es ist unmöglich, ein Erziehungssystem zu ändern, wenn die jungen Leute nicht zur Schule kommen. Seit der Revolution ist die Abwesenheitsrate gestiegen. Eine der großen Herausforderungen für Lehrer ist es deshalb, zu verstehen, warum die Schüler fortbleiben und sie dazu zu bringen, zur Schule zurückzukehren. Wir haben uns in einer Schule umgesehen.

Forschung mit minimalem Budget

Ein angemessener Finanzrahmen ist Voraussetzung für effektive Reformen auf nationaler Ebene. Eine Frau allerdings hat gezeigt, dass man auch auf persönlicher Ebene lediglich mit einer Grundausstattung etwas erreichen kann. Wir haben Hayet Omri getroffen, eine Wissenschaftlerin, die in einem veralteten Labor an ihrer Universität – und sogar von zu Hause aus – Forschung betreibt. Hayet kommt aus aus dem veramten Landstrich Sidi Bouzid. Die Region hat Schlagzeilen gemacht, als der Gemüsehändler Mohamed Bouazizi sich Ende 2010 selbst verbrannte und damit zum Ausbruch der Revolution beitrug. Sidi Bouzid ist jetzt wieder in den Medien, diesmal wegen der Entdeckungen, die Hayet gemacht hat. Sie war entschlossen, ihren Traum wahrzumachen – auch mit einem Minimum an Mitteln.

Kampf um Gleichberechtigung

Und wie sieht es mit der Benachteiligung von Frauen aus? Wie kann man Frauen dazu ermutigen, zumindest eine ähnlich hohe Alphabetisierungsrate anzustreben wie Männer? Langfristig gedacht: Wie und was kann man ihnen am besten beibringen, damit sie einen Arbeitsplatz finden? Wir haben uns bei einer Nicht-Regierungsorganisation umgesehen. Viele Frauen in Tunesien erinnern sich mit Stolz an die Zeit von Präsident Habib Bourguiba, der ihnen als Gründer eines modernen Tunesiens gilt. 1956 garantierte Bourguiba Frauen viele Rechte, etwa den Zugang zu höherer Bildung. Er verbat die Polygamie, garantierte Frauen gleiche Rechte bei Scheidungen und legalisierte Abtreibungen. Doch für Gleichberechtigung kämpften noch immer viele Aktivistinnen. Heute, nach dem politischen Wandel im Land und mit den Konservativen an der Macht, fühlen viele Frauen sich bedroht.

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