Die mit der Kunst tanzen: "Der Wahnsinn"

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Von Euronews
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Generation Y war zusammen mit einer Gruppe junger Choreographen im Pariser Louvre. Es ging um Inspiration für eine Performance über das Werk vor Hieronymus Bosch.

Es ist nicht einfach, die Werke des Niederländers in den riesigen Hallen zu finden. Der Grund ist simpel: Es gibt nur eines, und das ist auch noch sehr klein. Aber egal: Es reicht völlig, um in das groteske und absurde Universum Boschs einzutauchen.

Der Tänzer Jan Martens: “Wir haben hier das “Narrenschiff” von Bosch gesehen. Das Wahnsinnige daran interessiert mich, das Groteske des ganzen. Die grotesken Gesten, die grotesken Bewegungen, die man sieht, helfen mir, meine eigene Körpersprache für mein Stück zu entwickeln.”

Fünf Choreographen aus Europa wollen gemeinsam Stücke für das B-Projekt – B steht für Bosch – schaffen. Fünf verschiedene Interpretationen unterschiedlicher Werke des Künstlers, der vor fast 500 Jahren starb.

Jan Martens: “Diese Bilder kann man sich stundenlang anschauen, all die Details. Auch das will ich tun: Ich will viele Informationen in einen geringen Zeitraum packen.”

Der Choreograph Juan Dante Murillo: “Bei mir geht es um Aufregung und wie Aufregung und Neugier uns im Leben antreiben und uns verschiedene Dinge versuchen lassen. Das ist der Ansatz in meiner Choreographie.

Die Choreographin Giorgia Nardin: “Obwohl die Bilder Boschs ungeheuer oder grotesk sind, sind sie von einer starken Humanität und Verletzlichkeit durchdrungen. Das interessiert mich für meine Arbeit.”

Daniel Favier, Direktor der Briqueterie: “Uns war es wichtig Künstler zu finden, die eine besondere Sensibilität gegenüber dem Werk Boschs haben. Ihnen wollten wir freie Hand lassen um zu improvisieren, sich neue Dinge auszudenken, was ihre eigene Handschrift und das Werk des Malers angeht.”

Die andere Hauptrolle neben den Werken spielt der Veranstaltungsort selbst. Er wurde eigens für derartige Projekte hergerichtet. La Briqueterie, eine alte Ziegelbrennerei vor den Toren von Paris, gehört zur Initiative Kreatives Europa der EU-Kommission. Das Projekt hier nennt sich “Métamorphoses”. Es beinhaltet eine Reihe an Choreographien sowie einen Film, der von der Umwandlung des historischen Fabrikgebäudes in eine Kulturstätte erzählt.

Daniel Favier: “Die Briqueterie wurde 1866 gebaut. Man sagt, wenn man Tanz an einen solch geschichtsträchtigen Ort bringt, dann muss man schauen, was unsere Vorfahren an diesem Ort gemacht haben. Es ist interessant, durch solche Bauwerke Dinge in Frage zu stellen wie Werte, Religion, Arbeit und die Macht.

Jan Martens: “Die Vielseitigkeit ist interessant. All die Teilnehmer verfügen über ein breites Wissen, sie haben ihre eigene Handschrift. Es ist also sehr interessant, von ihnen Feedback zu bekommen um zu sehen, wie sie ein Problem lösen würden oder wie sie ein Werk verstehen.”

Daniel Favier: “Der Grundgedanke war, dass sich junge Europäer besser kennenlernen sollten, so dass sie ihre Erfahrung und das Know-How aus ihren eigenen Ländern teilen können, damit sie nicht nur nach innen schauen. Das regt die Kreativität ungemein an.”

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