Russland-Ukraine: Propaganda-Schlacht im Internet

Russland-Ukraine: Propaganda-Schlacht im Internet
Von Euronews
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Stirbt die Wahrheit zuerst? Diese Frage stellt sich bei bewaffneten Konflikten immer wieder. Während die internationale Staatengemeinschaft noch überlegt, wie sie auf die Lage in der Ukraine und den Einmarsch russischer Truppen reagieren soll, tobt die Propaganda-Schlacht im Internet.

Der mit von Moskau mit staatlichen Geldern finanzierte Nachrichtensender RT Russia Today veröffentlicht auf Twitter Fotos von Krim-Bewohnern, die sich in Simferopol lachend mit bewaffneten und maskierten Männern in Uniform fotografieren.

#CRIMEA: Simferopol residents posing for photo with self-defense squad member, more photos: http://t.co/ZcmM9lvvYPpic.twitter.com/QZhxZztYSm

— RT (@RT_com) March 2, 2014

Während die Euromaidan-Anhänger auch auf Deutsch über die Unterstützung für Russland auf der Krim ironisieren

Jetzt bin ich überzeugt: Riesige pro-russische Massendemo in #Simferopolpic.twitter.com/z8Xtj34tmI#Kriminvasion#CrimeaInvasion

— Euromaidan Deutsch (@EuromaidanGER) 2 Mars 2014

Die Reaktionen der westlichen Minister lesen sich wie die von Frank-Walter Steinmeier so.

AM #Steinmeier: Fordern Russland eindringlich auf, jeden Verstoß gegen Souveränität+territoriale Integrität der #Ukraine zu unterlassen. 2/3

— Auswärtiges Amt (@AuswaertigesAmt) 2 Mars 2014

Schon seit Wochen liefern sich dagegen Anhänger und Gegner der Euromaidan-Bewegung auch auf unserer Facebook-Seite heftige Wortgefechte. Dabei bezeichnen sowohl die Anhänger des russischen Präsidenten als auch die Gegner des abgesetzten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch das jeweils andere Lager als “Faschisten”. Natürlich gibt es da auch noch derbere Schimpfwörter – und auf YouTube fehlt es nicht an Propaganda-Material – vor allem der Pro-Kreml-Aktivisten, das die User an ihre Statements anhängen können.

Heute sieht das alles ganz anders aus als im NATO-Kampfeinsatz gegen Serbien, dem Kosovo-Krieg 1999. Die Welt hat sich seitdem verändert. Erinnern Sie sich noch an den NATO-Sprecher JamieShea ? Auf seinen täglichen Pressekonferenzen, auf denen er auch von “Kollateralschäden” sprach, wenn es um Menschenleben ging, was der studierte Historiker später bereut hat, stellte sich die Frage nach der Realität hinter den Worten.

Wo bleibt die Wahrheit, wenn die Propaganda-Schlacht begonnen hat? Auch in Zeiten von Twitter, Facebook und Neuland bleibt die Frage nach journalistischer Unabhängigkeit und Objektivität, vielleicht ist es sogar noch wichtiger, sich diese Frage heute zu stellen.

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