Krim: Die Begeisterung der Moskautreuen - die Wut der Tataren

Krim: Die Begeisterung der Moskautreuen - die Wut der Tataren
Von Euronews
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euronews:
“Wir sprechen nun mit unserem Korrespondenten Sergio Cantone in Simferopol. Wie ist die Stimmung auf der Krim wenige Tage vor dem Referendum?”

Sergio Cantone, Simferopol:
“Die pro-russischen Bewohner auf der Krim sind von der bevorstehenden Volksabstimmung begeistert. Für sie steht das Ergebnis bereits fest, die Krim wird sich von der Ukraine abspalten. Doch die Gegner des Referendums sind wütend, vor allem die Tataren. Sie haben mehrere kleinere Kundgebungen in der Region organisiert. Bei Aktionen, die Flashmobs ähneln, sagen sie “Nein” zu dem Referendum und der Abspaltung. Sie betonen, dass sie Teil der Ukraine bleiben wollen, vor allem jetzt, wo sich Kiew der Europäischen Union annähert. Momentan passiert etwas sehr Wichtiges, die Regionalregierung auf der Krim übernimmt die Kontrolle über Staatsunternehmen, wie etwa Gasfirmen. Die Regierung in Kiew wird also nicht mehr von den örtlichen Behörden anerkannt.”

euronews:
“Danke Sergio. Wir schalten jetzt nach Kiew zu unserer Korrespondentin Maria Korenyuk.”

Maria Korenyuk, Kiew:
“Zwei Tage vor dem Referendum auf der Krim sagen die Behörden in Kiew, dass sie das Ergebnis nicht anerkennen werden, denn die Abstimmung sei nicht legitim. Für Morgen ist eine Sondersitzung des ukrainischen Parlaments angesetzt. Dem stellvertretenden Parlamentspräsidenten zufolge wird das ukrainische Parlament die Regierung auf der Krim absetzen. Die Genehmigung des ukrainischen Verfassungsgerichts wird den Abgeordneten dabei sicherlich helfen.
Auf seiner Internetseite hat die Partei der Regionen, die Partei des gestürzten Präsidenten Viktor Janukowitsch, eine Mitteilung veröffentlicht. Demzufolge schlagen die Mitglieder der Partei der Regionen mehrere Maßnahmen vor, um die Krise in der Ukraine zu lösen. Erstens sollte Russisch die zweite offizielle Amtssprache werden, zweitens schlagen sie eine Dezentralisierung der Ukraine vor.
Noch haben weder die ukrainische Regierung noch die Mitglieder der anderen Parteien dazu Stellung genommen. Einzig der ukrainische Übergangs-Ministerpräsident Arseni Jazenjuk sagte, dass die Ukraine bereit sei, eine größere Autonomie für die Krim zu erwägen.”

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