EU-Gateway baut Betrieben Brücken nach Japan

EU-Gateway baut Betrieben Brücken nach Japan
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Viele klein- und mittelständische Unternehmen aus Europa wollen auch in Japan Fuß fassen. Zum einen, weil Japan der drittwichtigste Handelspartner der Europäer ist. Und zum anderen, weil die Behörden seit der Katastrophe von Fukushima die Energiewirtschaft ankurbeln. Eine gute Gelegenheit für darauf spezialisierte europäische Betriebe.

Energiesparende Beleuchtungssysteme, intelligente Steckdosen – um nur einige Highlights der jährlichen Messe für Bürobedarf in Japan zu nennen. Es sind die Produkte von Plugwise, eines mittelständischen niederländischen Betriebs, der auf dem japanischen Markt Fuß gefasst hat. Hinter ihm liegen drei Geschäftsreisen, die vom europäischen Programm EU Gateway organisiert wurden. Sanders erinnert sich: “Das EU Gateway Programm hat uns bei Marktstudien und Messen unterstützt, sie haben unsere Visitenkarten und Broschüren übersetzt. Sie waren uns eine große Hilfe.”

Dank seiner Produktpalette und der EU-Unterstützung hat das Unternehmen in Yuji Otsuka und der Otsuka Corporation einen soliden japanischen Handelspartner gefunden. Otsuka erklärt, “es geht um ein nützliches Produkt, das es vorher auf dem japanischen Markt noch nicht gab. Wir haben die Gelegenheit sofort am Schopf gepackt.”

Der Erfolg auf dem japanischen Markt hat es Plugwise ermöglicht, acht neue Stellen zu schaffen und seine Geschäftszahlen ordentlich zu verbessern. “Wir haben mit einem monatlichen Umsatz von 10.000 Euro begonnen, dann wurden es 25, dann 60 und schließlich 100.000 Euro und wohl noch mehr im kommenden Jahr..,” so Sanders in Tokio.

Seit 2009 gab es im Rahmen des EU Gateway Programms etwa 30 solcher Handelsreisen nach Japan. Eine Starthilfe, für die sich bis zu eintausend europäische Mittelstandsunternehmen beworben haben. Das Programm ist ein echtes Sprungbrett, um klein- und mittelständischen Unternehmen zu helfen, in Japan in den Bereichen Design und neue Technologien einen Fuß in die Tür zu bekommen.

Die Teilnehmer erhalten eine Finanzspritze sowie für sie relevante Infos über die Märkte. Eine Woche lang besuchen sie Unternehmen und treffen mögliche Handelspartner. Auch sollen ihnen die Werkzeuge mit auf den Weg gegeben werden, wie man in Japan Handel treibt.

Der Wirtschaftsexperte Hisataro Nonaka erklärt die Spielregeln: “Zuerst muss man wissen, mit wem man es zu tun hat, dann muss man die Produkte und Firmen kennen. Als nächstes muss man schrittweise herausfinden, was die Partner von dir erwarten.”

Japan ist einer der wichtigsten Märkte überhaupt, der Konkurrenzdruck ist enorm. Um Erfolg zu haben, muss man erfinderisch sein und sich auf Nischenmärkte konzentrieren, wie zum Beispiel auf grüne Energien.

“Hier gibt es heftige Konkurrenz mit vielen Akteuren, schon allein, weil der Markt so groß ist. Man kann nicht einfach so vorbeikommen und ein Produkt verkaufen,” erklärt Hisataro Nonaka. Sanders ergänzt, “unsere Schlüssel zum Erfolg in Japan lauten: Geduld haben, eine starke Bindung zum Geschäftspartner aufbauen und ihm gegenüber bei Arbeitsprozessen und vor allem der Qualitätskontrolle transparent sein.”

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Antidumpingpolitik: Wie die EU gegen unfaire Handelspraktiken vorgeht

Sauberer Wasserstoff: ein Puzzle-Teil zur Dekarbonisierung der Schwerindustrie

Die EU-Windindustrie muss anfangen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen