Magnetwirkung: Südkoreas High-Tech-Markt

Magnetwirkung: Südkoreas High-Tech-Markt
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Südkorea ist das Land mit der größten Wachstumsrate der Welt. Es ist auch Vorreiter in Sachen High-Tech. Kurzum: ein extrem interessanter Markt für die kleinen und mittleren europäischen Betriebe, die auf Spitzentechnologien spezialisiert sind.

Zerbrechliche Objekte kontaktfrei bewegen. Das ist möglich mit einer neuen Technologie, die per Ultraschall funktioniert.

Dank seines Know-Hows arbeitet ein deutsches mittelständisches Unternehmen nun mit den größten Akteuren des südkoreanischen High Tech Sektors zusammen. Bevor sie Business-Partner fand, unternahm die Firma im Rahmen des EU-Gateway-Programms drei Handelsreisen nach Südkorea. Eine Vorbereitung, die sich ausgezahlt hat für den geschäftsführenden Direktor Josef Zimmermann der ZS-Handling. “Wir konnten unseren Umsatz auf dem koreanischen Markt innerhalb eines Jahres von 0 auf 25 Prozent vergrößern,” so Zimmermann. “Wir stellten neun neue Mitarbeiter ein. Wir konnten alle unsere Abnehmer anvisieren: Solarzellen, Halbleiter und Anzeigetafeln.”

Eine Voraussetzung für den Erfolg war, den geeigneten Partner zu finden. Josef Zimmermann und sein Team arbeiten mit einem Agenten zusammen, der seit mehr als 55 Jahren in Südkorea aktiv ist. Sein Pluspunkt: Gyu-Hong Hwang von der Korea Illies Engineering Co. kennt die Nischen des High-Tech-Marktes: “Südkorea ist ein High-Tech-Markt. Die Technologie dieses Unternehmens wird dessen Anforderungen gerecht.”

Seit 2009 haben etwa 350 meistens kleine oder mittlere Unternehmen am EU Programm zu Südkorea teilgenommen. Während der einwöchigen Geschäftsreisen haben die Teilnehmer finanzielle Unterstützung sowie auf ihre Ziele abgestimmtes Info-Material über den südkoreanischen Markt erhalten. Außerdem standen Treffen mit potentiellen Business-Partnern auf dem Programm. Paolo Caridi von der EU-Vertretung in Südkorea begründet: “Mich überzeugen diese drei Zahlen: Mehr als 60 Prozent der Unternehmen haben dank dem Programm einen ortsansässigen Partner gefunden. Die Hälfte der Betriebe hat Investitionen beschlossen, die den südkoreanischen Markt anvisieren. Ein Viertel der Teilnehmer hat dank dem Programm seine Geschäftszahlen aufbessern können.”

Die Handelsmöglichkeiten in Südkorea sind interessant für europäische Unternehmen. Der Handelskontext zwischen Europa und Südkorea ist allerdings ein besonderer: “Wir haben ein Freihandelsabkommen – es ist das einzige mit einem asiatischen Land. Das Abkommen hatte eine wichtige Auswirkung: Zwischen 2011 und 2013 sind die Exporte um 24% angestiegen. Und zum ersten Mal seit 15 Jahren gab es einen Handelsüberschuss mit Südkorea,” erklärt Caridi weiter.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Antidumpingpolitik: Wie die EU gegen unfaire Handelspraktiken vorgeht

Sauberer Wasserstoff: ein Puzzle-Teil zur Dekarbonisierung der Schwerindustrie

Die EU-Windindustrie muss anfangen, ihr volles Potenzial auszuschöpfen