Das erste Trans-Siberian Art Festival: Eine musikalische Reise von West nach Ost

Mit Unterstützung von
Das erste Trans-Siberian Art Festival: Eine musikalische Reise von West nach Ost
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Der russische Geiger Vadim Repin hat in seine Heimat eingeladen: Sibirien. Zum ersten Mal fand dort das “Trans-Siberian Art Festival” statt – ein Klassikspektakel, mit dem Repin eine musikalische Reise von West nach Ost vollführt, ganz nach dem Vorbild der legendären Transsibirischen Eisenbahn. In und um die sibirische Hauptstadt Nowosibirsk führten renommierte Ensembles berühmte Symphonien und zeitgenössische Werke auf.

Zur Eröffnung spielte Repin die “Symphonie espagnole” des spanischstämmigen Komponisten Edouard Lalo. Das Novosibirsk Philharmonic Orchestra spielte unter der Leitung des amerikanischen Stardirigenten Kent Nagano.

Repin erklärte, welche Idee hinter seinem Festival steckt: “Wenn man den Titel “trans-sibirisch” hört, denkt man an Reisen. Auch Maestro Nagano hat die weite Reise nach Sibirien auf sich genommen. Die musikalische Reise, die wir hier machen, ist für mich dasselbe wie eine echte Reise, besonders, wenn man die Reise mit jemandem unternimmt, den man mag und respektiert. Auf der Bühne teilt man diese Momente mit den Menschen, die gekommen sind, um mit dir zu reisen.”

Die Ensembles spielten vom 31. März bis zum 12. April mehr als zehn Konzerte, darunter zwei Uraufführungen. Unter der Leitung von Nagano führte das Orchester zur Eröffnung die “Symphonie fantastique” von Hector Berloz auf. Ein Stück, das dem Maestro besonders am Herzen liegt: “Diese fixe Idee, die in Variationen regelmäßig auftaucht und doch immer unterschiedlich ist. Sie vermittelt über das ganze Stück hinweg ein Gefühl von Universalität. Das ist eine Metapher für das Leben, in dem wir in einem Kreislauf bestimmte Ereignisse auf unterschiedliche Art und Weise und in verschiedenen Lebensabschnitten immer wieder erleben. So etwas wurde nie zuvor komponiert, das ist ein Geniestreich.”

Nowosibirsk ist eine Stadt, die sich rasch entwickelt, alte Häuserfassaden sollen dem Fortschritt weichen. Dafür hat die Stadt mit der Arnold-Katz-Konzerthalle ein neues Opernhaus – hier fand auch die Eröffnung statt.

“Ich habe mich besonders darüber gefreut, dass wir zur Eröffnung Lalos’ “Symphonie Espagnole” gespielt haben”, so Repin. “Das ist so ein festliches Stück, sehr dynamisch, phänomenal virtuos und zugleich eine hochgradig musikalische Komposition.”

Im Blick auf aktuelle politische Konflikte sagte Nagano: “Was dieses Festival im 21. Jahrhundert so wichtig macht, ist der Dialog”, so Nagano. “Das gilt gerade jetzt, im Jahr 2014, umso mehr. Die Welt braucht mehr Dialog, wer würde diesem Satz nicht zustimmen? Wir müssen mehr kommunizieren.”

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Kühne Konzepte beim Herbert von Karajan Young Conductors Award

Auf der Suche nach dem nächsten Dirigenten-Star: Der Herbert von Karajan Young Conductors Award

Hinter den Kulissen der Metropolitan Opera: Die tragische Oper "Champion"