Islamisten auf dem Vormarsch im Irak und in Syrien

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Von Euronews
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Dem irakischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki ist es seit den Parlamentswahlen im April noch nicht gelungen eine Regierung zu bilden. Sein Land versinkt im Chaos. Al-Malikis Gegner werfen ihm vor, Öl ins Feuer zu gießen.

“Die Wahlbeteiligung war eine Schlappe für die Terroristen, die die Abstimmung mit Anschlägen verhindern wollten.Sicherheitskräfte, Politiker und Stämme konnten dies jedoch abwenden,” so al-Maliki einen Tag nach den Wahlen. Knapp zweieinhalb Monate später sind jedoch die Kämpfer der Terrorgruppe “Islamischer Staat im Irak und in Syrien”, Isis, auf dem Vormarsch.

Mitte 2013 überwirft sich die Organisation mit Al-Qaida. Ihrem Erfolg tut das jedoch keinen Abbruch. Im Irak nehmen sie mehrere Gebiete ein. Sie nutzen die Krise zwischen Al-Maliki und den Sunniten aus. In Syrien profitieren sie von den Folgen des Bürgerkrieges.

Ziel der Kämpfer ist es, in Syrien, dem Irak und auch in einem Teil des Libanons einen islamischen Gottesstaat zu errichten. Die Eroberung Mossuls und der Provinz Ninive ist erst der Anfang. Beobachtern zufolge wollen sie den ganzen Norden des Iraks unter ihre Kontrolle bringen.

Mit der Einnahme Mossuls ist Isis ihrem Ziel, die von ihr beherrschten Gebiete in Syrien und Irak zu verbinden, offenbar einen großen Schritt näher gekommen. Die Zwei-Millionen-Einwohner-Stadt ist nur rund 70 Kilometer von der Grenze entfernt. “Die Einnahme Mossuls ist meiner Meinung nach noch wichtiger als die Einnahme Falludschas, denn die Provinz Ninive grenzt an mehrere andere irakische Provinzen. Da wären die kurdische Region im Norden sowie Salaheddin und Kirkuk im Süden. Das Ganze ist sehr bedrohlich,” so der Experte Jumaa al-Atwan.

Die Organisation Isis entsteht 2006. Anfangs ist sie jedoch nur in ländlichen Gebieten aktiv, erst mit dem Abzug der US-Soldaten 2011 gewinnt sie an Terrain und Einfluss. Nicht nur im Irak auch im benachbarten Syrien hat Isis in den vergangenen Wochen große Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht, überwiegend bei Kämpfen gegen andere Oppositionsgruppen. Beobachter fürchten, dass Isis angesichts eines machtlosen al-Malikis in Kürze den gesamten Irak kontrolliert. Das hätte auch schwere Auswirkungen auf das Kräfteverhältnis in Syrien.

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