Neues Cavalli-Logo entfacht den Zorn einer islamischen Glaubensschule

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Von Euronews
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Hat der italienische Modeschöpfer Roberto Cavalli für die Kampagne für sein neues Parfum Just Cavalli, wirklich das heilige Symbol einer islamischen Glaubensgemeinschaft zweckentfremdet?

Wie dem auch sei, fest steht, dass das neue Logo des Modeschöpfers stark dem Symbol der Sufismus-Schule „MTO Shahmaghsoud“ ähnelt. Die Schüler rufen seit Anfang Juni in verschiedenen Social Networks zu weltweiten Protesten auf.

Bei den Sufi handelt es sich um eine Randgruppe des Islam, die besonders durch ihre spirituelle Orientierung und Askese geprägt ist. Die Schule „MTO Shahmaghsoud“ enstand in der iranischen Diaspora, hauptsächlich in Amerika, Großbritannien, Deutschland und Frankreich.

Genau den Ländern in denen seit Anfang Juni bereits mehrere Demonstrationen vor den Cavalli-Stores stattgefunden haben. Weitere Demonstrationen wurden bereits angekündigt. Die nächste soll am 25. Juni in Paris stattfinden.

Doch was genau entfacht den Zorn der Glaubensgemeinschaft?
Das neue Cavalli-Logo besteht aus zwei, in der Mitte verbundenen Sicheln. Um 90 Grad gedreht ähnelt es damit stark einem über 1.400 Jahre alten heiligen Symbol der Sufi, das zweimal das Wort Allah darstellt. Es findet sich jetzt auf Bikinis, Sonnenbrillen und Schmuck wieder. Die Sufi-Schüler werten dies als „Verletzung ihrer Religion“ und „Schändung eines islamischen Symbols“.

Das PR-Team des Designers betonte, dass Logo und Symbol nicht identisch seien. Das Icon stelle vielmehr einen stilisierten Schlangenbiss dar.

Auf Twitter fordern die Schüler unter dem Hashtag #TakeOffJustLogo, dass das Modehaus in seiner Kampagne auf das Logo verzichtet.

Es ist nicht das erste Mal, dass Cavalli eine Glaubensgemeinschaft beleidigt habe, ist auf der auf der Homepage von „Sufi-Rights“ zu lesen. Bereits 2004 habe Cavalli seine Bademode-Kollektion mit Bildern der hohen indischen Gottheiten Vishnu, Rama und Devi Swaraswati geschmückt und so einen entsetztenAufschrei tausender Hindus ausgelöst.

Die Organisation „The Hindu Human Rights“ erkämpfte damals, dass die Artikel aus einer Londoner Luxus-Boutique entfernt werden mussten. Roberto Cavalli rechtfertigte die Verwendung der Ikonen als “unbeabsichtigen Fehler”.

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