Wie wirken sich Entscheidungen der EZB auf arabische Märkte aus?

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Von Euronews
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Willkommen zur ersten Ausgabe von Business Middle East. Jede Woche werden wir ein aktuelles Nahost-Thema unter die Lupe nehmen und schauen, wie sich die Weltwirtschaft darauf auswirkt.

Heute schauen wir uns an, wie die anstehende Entscheidung der Europäischen Zentralbank die arabischen Märkte beeinflussen könnte.

Der 4. September ist ein entscheidender Tag nicht nur für europäische, sondern auch für arabische Märkte. Märkte, die seit Juni schwächeln. Investoren hegen große Erwartungen an Mario Draghi.

Der Druck auf die Europäische Zentralbank wächst, ernsthafte Maßnahmen zu ergreifen, um den weiteren Rückgang der Inflation aufzuhalten.

Im Juni beschloss die EZB erstmals nach der Reduzierung des Leitzinses auf ein Rekordtief von 0,15 Prozent einen negativen Einlagensatz. Die europäischen Märkte erholten sich und gewannen mehr als ein Prozent. Aber der Erfolg war vorübergehend.

Auch im Nahen Osten erwarteten Analysten und Investoren eine positive Reaktion. Trotzdem litten diese Aktienmärkte im Juni deutlich unter den geopolitischen Spannungen.

Investoren warten gespannt auf Mario Draghis anstehende Pressekonferenz in Frankfurt: Er könnte neue Lockerungsmaßnahmen ankündigen.

euronews-Reporterin Daleen Hassan: “Um das Thema zu beleuchten, sprechen wir mit dem Chef-Marktstrategen von ADS Securities, Nour Aldeen Alhammoury, der von Abu Dhabi aus zugeschaltet ist. Was erwarten Sie von der Entscheidung der Europäischen Zentralbank in dieser Woche? Glauben sie, es wird weitere Zinssenkungen geben?”

Nour Aldeen Alhammoury: “Die jüngsten Wirtschaftsmeldungen legen eine möglichst schnelle Reaktion nahe. Wenn die Politik der EZB am Donnerstag unverändert bleibt, könnte sich vielleicht im Oktober oder beim nächsten Treffen etwas ändern. Wir glauben, das Mindeste, was die EZB tun kann, ist, den Mindestbietungssatz jetzt auf 0,10 Prozent festzulegen.
Doch dieser Schritt reicht nicht aus, denn die Befürchtungen steigen angesichts der signifikanten Verlangsamung der Wachstumsraten in der Eurozone aufgrund der russischen Sanktionen. Die EZB wird voraussichtlich jetzt mit einer Zinssenkung starten. QE – die quantitative Lockerung – könnte in der Oktobersitzung eingeführt werden.

euronews: “Es gibt immer einen signifikanten Zusammenhang zwischen europäischen und arabischen Märkten. Welche Auswirkungen kann Draghis Entscheidung auf diese Märkte haben?”

Nour Aldeen Alhammoury: “Wie sie bereits erwähnt haben, war bereits die vorherige Sitzung nicht schön für die MENA-Märkte (Nahost- und Nordafrika-Märkte) aufgrund der geopolitischen Spannungen im Irak, die die Ängste schürten, dass es zu einem regionalen Krieg kommen könnte.”

euronews: Daleen Hassan: “Könnte es einen ähnlichen Effekt wie im Juni geben?”

Nour Aldeen Alhammoury: “Dieses Mal ist es anders. Die Ängste schwächen sich graduell ab, da es eine internationale Zusammenarbeit zwischen dem Westen und dem Nahen Osten einschließlich Iran gibt, um diese Spannungen zu bekämpfen. Dieses Mal können sich die MENA-Märkte weiterhin erholen, besonders da das Analgenvolumen wieder steigt nach den Sommerferien. Investoren können auf der ganzen Welt von der Lockerung der Geldpolitik und der Kapitalabflüsse aus Europa profitieren.”

Das war’s für diese Ausgabe von Business Middle East. Für weitere Wirtschaftsnachrichten besuchen Sie die euronews-Webseite oder unseren euronews-business-YouTube-channel. Danke fürs Zuschauen und bis nächste Woche.

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