Alles Wissenswerte über die Proteste in Hongkong

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HONGKONG IM ÜBERBLICK

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Die Zahlen

  • * Bevölkerung: 7 234 800 Einwohner (2014)

  • * Arbeitslosigkeit: 3,3% (Juli 2014)

  • * **BIP pro Kopf (2013):**295 701 HK$ (30 038 €)

  • * Fläche: 1104 km²

  • * Bevölkerungsdichte: 6553 Einwohner pro km²

Chinesisches Festland:

  • * Bevölkerung: 1,357 Milliarden Einwohner (2013)

  • * BIP pro Kopf: 5364,95 € (2013)

  • * Festlandchina ist Hongkongs wichtigster Handelspartner

Hongkong, ein Gebiet in Südostchina, erlebt gerade die größten Kundgebungen seit der Unabhängigkeit von Großbritannien 1997.

Auslöser war Chinas Entscheidung, Hongkongs Regierungschef solle 2017 nur aus einem vorbestimmten Bewerberfeld gewählt werden.

Versprochen war eine Direktwahl, aber dann folgte
die Einschränkung: Ein zumeist chinafreundlicher Wahlmännerausschuss solle eine Vorauswahl treffen.

Das Thema köchelte schon einige Monate vor sich hin:

Im Juni hielt die Protestbewegung Occupy Central eine inoffizielle Abstimmung ab, bei der sich Hunderttausende für demokratische Wahlen aussprachen.

Am 1. Juli gingen dann Zehn- oder sogar Hunderttausende auf die Straße; es war der Jahrestag der Rückgabe Hongkongs an China.

DAS BRITISCHE ERBE

Bei der Rückgabe wurde mit China der Grundsatz vereinbart: “Ein Land, zwei Systeme”.

Kurz gesagt konnte Hongkong damit seine kapitalistische Wirtschaft behalten, während das übrige China sozialistisch blieb.

Hongkong bekam mehr Eigenständigkeit, ein eigenes Rechtssystem und Meinungsfreiheit.

Das Vertrauen auf diesen Grundsatz nimmt aber rapide ab:

Im Juli 2007 zeigten sich 74,9 Prozent der Bevölkerung zuversichtlich; im Juli 2014 hatte sich die Quote halbiert, auf 37,6 Prozent.

WIE KONNTE ES DAZU KOMMEN?

Dieser Absturz hatte vermutlich zu tun mit einem Dokument vom Juli. Darin argumentierte China, Hongkongs Bürgerrechte seien nicht unabänderlich, sondern von der Regierung gewährte Vorrechte.

Im August folgte dann die Tat: Während 2017 an sich die erste demokratische Wahl in Hongkong bringen sollte, würde nun ein chinafreundlicher Wahlmännerausschuss einige Bewerber vorher aussuchen.

China brach damit sein Versprechen, die Wahl würde frei und demokratisch sein. Viele in Hongkong waren nun aufgebracht.

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SO ENTWICKELTEN SICH DIE PROTESTE

  • 24. September: Studenten führen friedliche Kundgebungen gegen Chinas Haltung zur Wahl 2017 an
  • 26. September: Die Protestbewegung Occupy Central zieht eine geplante Kundgebung vor. Mehrere Gegenden der Innenstadt werden besetzt. Die Polizei greift ein.http://de.euronews.com/2014/09/27/demokratieprotest-in-hongkong-endet-mit-krawallen/
  • 28. September: Es gibt erneut Zusammenstöße, die Polizei “setzt Pfefferspray ein”:http://www.euronews.com/2014/09/28/clashes-at-hong-kong-pro-democracy-protest-leader-promises-more-talks/
  • 29. September: Massenkundgebungen legen weiterhin zentrale Viertel von Hongkong lahm Für den 1. Oktober kündigen sie weitere Proteste an.
  • 30. September: Die Proteste gehen weiter – obwohl Hongkongs Regierung jetzt nachdrücklich ein Ende verlangt

DIE REGENSCHIRME

Wie Regenschirme zum Symbol der Proteste in Hongkong wurden

“Die Demonstranten in Hong Kong schützen sich mit Regenschirmen vor Tränengas. Das ist inzwischen so oft zu sehen, dass schon die Rede ist von der “Regenschirm-Revolution”. Dabei fing alles mit dem Wetter an – mit Regen ebenso wie mit Sonne

Wer sind die Demonstranten?

“An der Spitze von Occupy Central stehen Intellektuelle weit jenseits des Studentenalters. Aber schon lange vor jeder Occupy-Aktion hatten Studenten angefangen, Vorlesungen zu boykottieren. Am Anfang der Proteste standen Studenten, aber jetzt kommen auf der Straße alle möglichen Gruppen der Gesellschaft zusammen”, sagt Jeffrey Wasserstrom, Verfasser des Buchs China in the 21st Century: What Everyone Needs to Know .

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