Die USA ringen um Gerechtigkeit

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Von Euronews
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Nach der Entscheidung der Geschworenenjury, dass der Tod des schwarzen Teenagers Michael Brown in den USA ungesühnt bleibt, setzt die Familie des Jungen jetzt auf Gerechtigkeit auf Bundesebene. Das FBI untersucht zusammen mit dem Justizministerium die Frage, ob der Polizist die Bürgerrechte des 18-Jährigen verletzt habe.

In einem Interview hat sich jetzt Todesschütze Darren Wilson erstmals zu Wort gemeldet. Der noch immer vom Dienst befreite Polizist sagte, er habe Todesangst gehabt, bevor er zum ersten Mal in seinem Leben seine Waffe benutzte:

“(…) Er ignorierte alle meine Aufforderungen und lief einfach weiter. Weil er einfach weiterrannte, feuerte ich ihm weitere Schüsse hinterher. Davon hat mindestens einer getroffen, denn ich sah ihn zusammenzucken”, so Darren Wilson.

ABC-News Reporter George Stephanopoulos: “Gibt es irgendetwas, was Sie anders hätten tun können, was den Tod (des Teenagers) verhindern hätte können?”

Darren Wilson: “Nein.”

ABC News Reporter: “Nichts?”

Darren Wilson: “Nein.”

ABC-News Reporter: “Sie sind fest davon überzeugt – mit Herz und Verstand – dass wenn Michael Brown weiß gewesen wäre, alles auf die gleiche Art und Weise abgelaufen wäre?”

Darren Wilson: “Ja.”

ABC-News Reporter: “Keine Zweifel?”

Darren Wilson: “Keine Zweifel.”

ABC-News Reporter: “Sie haben also ein reines Gewissen?”

Darren Wilson: “Ich habe ein reines Gewissen, weil ich meinen Job getan habe.”

Der Justizminister – der in den USA immer auch zugleich Generalstaatsanwalt ist – versuchte von Anfang an, die Wogen zu glätten. Im August kündigte Eric Holder die Einleitung einer Untersuchung auf Bundesebene an. Wann diese abgeschlossen ist, ist immer noch nicht bekannt:

“Die Ermittlungen des Ministeriums werden gründlich und unabhängig weitergehen. Sie werden konsequent und in einer angemessenen Zeitspanne durchgeführt werden, um schnellstmöglich das Vertrauen wiederherzustellen, um das Verständnis wiederaufzubauen und die Kooperation zwischen der Strafverfolgungsbehörde und den Bürgern zu fördern”, so Eric Holder.

Experten glauben allerdings nicht daran, dass der Polizist strafrechtlich verfolgt wird: Dazu müsste nachgewiesen werden, dass er mit unverhältnismäßiger Gewalt gehandelt habe.

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