Russlands Präsident Wladimir Putin wirft dem Westen in seiner Rede an die Nation "Unterwerfungspolitik" vor

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Von Euronews
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Kremlchef Wladimir Putin hat dem Westen in der Ukraine-Krise eine “Unterwerfungspolitik” vorgeworfen und die Position Russlands verteidigt. Jeglicher

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Kremlchef Wladimir Putin hat dem Westen in der Ukraine-Krise eine “Unterwerfungspolitik” vorgeworfen und die Position Russlands verteidigt. Jeglicher Druck auf Moskau sei zwecklos, sagte er bei seiner Rede an die Nation im Kreml. Den Anschluss der Schwarzmeer-Halbinsel Krim an Russland sieht der Präsident im Einklang mit dem Völkerrecht.

“Schließlich ist es zur historischen Wiedervereinigung der Krim und Sewastopols mit Russland gekommen”, so Putin. “Für unser Volk, unser Land, haben diese Ereignisse eine spezielle, wichtige Bedeutung, denn die Menschen auf der Krim sind unser Volk. Das Gebiet ist strategisch wichtig, denn exakt hier liegt die heilige Quelle unserer vielfältigen, aber einigen russischen Nation.”

Das ukrainische Volk selbst werde die derzeitige Situation im Land auf gerechte Art beurteilen. Im Hinblick auf eine Anbindung der Ukraine an die Europäische Union habe es keinen Dialog gegeben. Man habe Russland lediglich mitgeteilt, dass dies nicht dessen Angelegenheit sei und gesagt, Russland solle “abhauen”.

Vor rund 1100 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Religion bezeichnete Putin die Sanktionen in der Folge der Ereignisse auf dem Maidan-Platz in Kiew als “Vorwand”: “Wenn wir über Sanktionen sprechen, dann geht es nicht bloß um eine unüberlegte Reaktion der USA und ihrer Verbündeten auf die Ereignisse und den Staatsstreich in der Ukraine, den sogenannten Krim-Frühling. Ich bin sicher, dass sie einen anderen Grund erfunden hätten, um die wachsende Macht und den Einfluss Russlands einzugrenzen und Russland zu beeinflussen und in ihrem eigenen Sinn zu benutzen.”

Auch die relative Isolierung Russlands auf internationaler Ebene, etwa beim G20-Gipfel in Australien im November, brachte Putin zur Sprache. “Trotz unserer vorbehaltlosen Offenheit und Bereitschaft, auch in den schwierigsten Fragen zusammenzuarbeiten, und obwohl wir unsere Feinde von gestern als unsere engen Freunde und Verbündete betrachteten, hatten wir keine Zweifel mehr daran, dass sie uns in ein jugoslawisches Szenario der Desintegration drängen würden. Das haben wir nicht zugelassen, genau wie Hitler das nicht mit uns machen konnte. Jeder sollte sich daran erinnern, wie solche Dinge enden”, so Putin.

Der Präsident dankte in der gut einstündigen Rede – so wörtlich – “allen Russen für die Unterstützung in einem schicksalsvollen Moment, in dem sich die Zukunft entscheidet”.

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