Beten für die Rückkehr heim - Lage der Christen im Irak bleibt dramatisch

Beten für die Rückkehr heim - Lage der Christen im Irak bleibt dramatisch
Von Euronews
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Das “Ankwa Youth Center” ist eines von 25 Camps der irakischen Stadt Erbil in der Autonomen Region Kurdistan. Hier haben christliche und jesidische

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Das “Ankwa Youth Center” ist eines von 25 Camps der irakischen Stadt Erbil in der Autonomen Region Kurdistan. Hier haben christliche und jesidische Familien Unterschlupf gefunden, 400 von ihnen allein nach der Offensiven der Organisation Islamischer Stadt gegen die Stadt Qaraqosh im August. Das Leben in den Zelten des Camps ist hart, so Moshta, der hier mit seiner Familie lebt: “Wir wollen das nicht mehr. Wir wollen weg, alle. Ich muss hier das Wasser heranschleppen, von dort unten, jeden Tag. Mein Rücken bereitet mir Schmerzen. Wir wollen hier nicht sein.”

Andere haben mir Glück gehabt, sind in diesem eigens errichteten Gebäude außerhalb des eigentlich Camps untergekommen. Mehr als 40 Familien leben hier. Hier gibt es immerhin fließend Wasser, Boiler und Toiletten. Doch auch hier haben die Flüchtlinge nur einen Wunsch.

“Ich will zurück nach Qaraqosh, nach hause, auch wenn uns alles gestohlen wurde. Wir wollen in unsere Häuser, zurück zu unserer Religion, in unsere Kirchen. Man hat uns unserer Heimat entrissen, nur mit dem, was wir am Leib trugen, ohne Nahrung, ohne Wasser”, klagt Michael Karomi. Auch er will sich nicht mit dem Status Quo abfinden. Finanziert wurde das Gebäude mit dem Namen Al Ammal, die Hoffnung, von mehreren Stiftungen, gebaut haben es die Handwerker unter den Flüchtlingen.

“Das Gebäude war noch nicht ganz fertig, als die ersten Bewohner einzogen – keinen Tag länger wollten sie im Flüchtlingscamp leben. Doch auch hier bleibt die Situation der Christen und Jesiden dramatisch. Und doch sind wir hier lächelnden Menschen begegnet, die die Hoffnung nicht aufgeben und den widrigen Umständen trotzen. Ihre Nachricht an den Rest der Welt: Betet für uns, bringt uns zurück nach hause”, so Euronews-Reporterin Raphaële Tavernier.

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