Praxis - ein wichtiger Teil des Medizinstudiums

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Von Euronews
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Durch neue Entdeckungen entwickelt sich die Medizin ständig weiter. Learning World beleuchtet in drei Beiträgen, wie die medizinische Ausbildung damit Schritt hält und wie Medizinstudenten darauf vorbereitet werden, Patienten zu behandeln.

Kanada: Erfahrungen sammeln an Puppen

In einem der größten Kompetenz- und Simulationszentren von Nordamerika werden Medizinstudenten und medizinische Fachkräfte praktisch ausgebildet. In einem Behandlungsraum wird die Wirklichkeit simuliert: Gleiche Steuerungsbildschirme, echte medizinische Instrumente und computergesteuerte Puppen, die wie echte Patienten reagieren. Dank Schulungen wie dieser können Medizinstudenten Erfahrungen sammeln – ohne Risiko für echte Patienten. Die Simulation wird aufgezeichnet. Mithilfe des Videos können die Medizinstudenten ihr Verhalten nachvollziehen und daraus lernen. Es gibt nicht nur Simulationen für Notsituationen, sondern auch für Operationen, intravenöse Injektionen, Wunden nähen und Intubationen. Auch der Umgang mit Patienten kann trainiert werden.

Nicaragua: Zahnärzte ohne Grenzen

Eine medizinische Expedition auf dem Weg nach Chichigalpa im Westen von Nicaragua. Auf Initiative der Organisation Zahnärzte ohne Grenzen (Dentistas sin limites) bieten dort 20 spanische Studenten für drei Wochen fast 2000 Menschen einen kostenlosen Zahnpflege-Service an. Seit 15 Jahren baut der spanische Arzt Francisco Rojas provisorische Zahnarztpraxen in benachteiligten Regionen von Nicaragua, Kambodscha und Madagaskar auf. Die zukünftigen Zahnärzte nutzen die Gelegenheit, um im Kontakt mit Kollegen und Patienten sowohl ihr fachliches Wissen zu erweitern, als auch an persönlichen Erfahrungen zu wachsen.

Ägypten: mit Herz und Verstand

Dr. Madgi Yacoub ist weltweit bekannt für seine Herz- und seine Herz-Lungen-Transplantationen. Ihm wurden zahlreiche Auszeichnungen verliehen. Er hat sein Wissen auf der ganzen Welt eingesetzt. Im ägyptischen Assuan hat er ein Krankenhaus gegründet. Außerdem rief er die Organisation “Chain of Hope Charity” ins Leben, die Herz-Thorax-Operationen für Entwicklungsländer anbietet.

In der Klinik in Assuan gibt es ein Zentrum für die Ausbildung junger Ärzte: “Die Studenten haben ein großes Talent, manchmal haben sie mehr Gehirnzellen als ihre Professoren. Aber ihr Gehirn ist nicht so strukturiert, sie haben keine Erfahrung. Man muss sie in die richtige Richtung lenken und sagen: ‘Geh los!’. Es gibt viele Innovationen, insbesondere bei der molekularen Technologie und das sowie die personalisierte Behandlung werden die Medizin im großen Stil verändern,” so Dr. Madgi Yacoub.

Der Sohn eines Chirurgen studierte an der Universität von Kairo. Nach dem Tod seiner Tante entschied er, sich auf Herzchirurgie zu spezialisieren. Er wohnte in Großbritannien, Chicago und Nigeria. Er arbeitete auch ehrenamtlich. Sein wichtigster Ratschlag für angehende Mediziner: “Die Einstellung zum Patienten: Auch das muss man lernen. Sie gehen zu ihm, und selbst wenn sie noch nichts sagen können, stellen sie sich vor: Mein Name ist X, ich will ihnen helfen, vielleicht kann ich ihnen medizinisch nicht helfen, aber ich will ihnen helfen. Das ist ein Prinzip, das in der medizinischen Ausbildung verinnerlicht werden muss.”

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