Polizei verteidigt gewaltsame Beendigung des Geiseldramas von Sydney

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Von Euronews
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Die australische Polizei hat die gewaltsame Beendigung der Geiselnahme in einem Café in Sydney durch Sondereinsatzkräfte verteidigt. Während der

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Die australische Polizei hat die gewaltsame Beendigung der Geiselnahme in einem Café in Sydney durch Sondereinsatzkräfte verteidigt. Während der Eskalation starben der Geiselnehmer und zwei weitere Personen. Mindestens vier Personen werden wegen Verletzungen behandelt.

Der Geiselnehmer, ein der Justiz bekannter iranischer Prediger, hatte am Montagmorgen in einem Café des zentralen Geschäftsviertels 17 Geiseln genommen. Während der Belagerung forderte der polizeibekannte Mann mehrfach ein Gespräch mit dem australischen Premierminister Tony Abbott.

Die Polizei evakuierte das Viertel um den zentralen Martin Place weiträumig, Kameras der Medien verfolgten das Geschehen jedoch aus unmittelbarer Nähe. Im Verlauf der 16-stündigen Belagerung gelang es insgesamt elf Geiseln zu entkommen, davon sechs noch Minuten vor der Eskalation.

Dann, um gut zwei Stunden nach Mitternacht, kam es zu einem Schusswechsel, die Einsatzleitung entschied sich nach Worten des Polizeichefs des Bundesstaates Neusüdwales zur Stürmung. Eine Spezialeinheit der Polizei warf Blendgranaten, anschließen war im Inneren des Cafés das Feuer automatischer Waffen zu hören und sehen.

Der Polizeichef verteidigte den Zugriff später auf einer Pressekonferenz: “Diese Entscheidung wurde von den Teams vor Ort getroffen, sie sind die Experten. Wir stellen dienigen mit dieser Veranwortung nicht in Frage. Sie trafen diese Entscheidung, weil sie zu dem Zeitpunkt glaubten, dass sie durch Abwarten mehr Leben riskieren würden.”

“Dies war ein Einzelfall. Ich rufe Sie auf, sich von diesem Vorfall nicht verunsichern und von der Arbeit oder einem Besuch in unserer Stadt abhalten zu lassen”, so der Polizeichef weiter.

Gegen den Geiselnehmer Man Haron Monis wurde unter anderem wegen der Ermordung seiner Ex-Frau und 40 Sexualstraftaten ermittelt, er war gegen Kaution auf freiem Fuß.

Die Polizei hält ihn für einen Einzeltäter ohne konkrete Verbindungen zu Terrororganisationen. Seine Geiseln zwang er unter anderem, schwarze Flaggen mit dem islamischen Glaubensbekenntnis in die Fenster zu halten. Während der Belagerung hatte er außerdem nach originalgetreuen Flaggen der IS-Miliz verlangt.

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