Flick-Wettbewerb: Frau erstmals beste Dirigentin

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Flick-Wettbewerb: Frau erstmals beste Dirigentin
Von Euronews
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Nur wenige haben das Glück ein Dirigent zu werden und sich mit den Besten zu messen. Donatella Flick rief deshalb im Jahre 1990 einen

Nur wenige haben das Glück ein Dirigent zu werden und sich mit den Besten zu messen. Donatella Flick rief deshalb im Jahre 1990 einen Dirigenten-Wettbewerb ins Leben, zusammen mit dem London Symphony Orchestra.

Der Gewinner darf für zwölf Monate mit den gefeierten Musikern zusammenarbeiten. Der Wettbewerb zählte in diesem Jahr mehr als zweihundert Teilnehmer. Nur drei schafften es ins Finale.

„Es ist sehr schwer weibliche Dirigenten zu finden”, so Donatella Flick. “Ich weiß nicht, warum das so ist, aber der Job wird fast nur noch von Männern ausgeübt. Frauen üben ihn auch aus, aber der Weg, der vor ihnen liegt, ist sehr lang. Ich glaube, man braucht eine mentale und körperliche Stärke und Herz. Geist und Seele zusammen. Aber vor allem braucht man physische Stärke.“

Am Tag nach dem Interview dann das Finale, und es gab eine große Überraschung. Ein Traum wurde wahr, und es gab eine absolute Premiere. Die 28-jährige Elim Chan gewann den Wettbewerb. Sie ist 28 Jahre alt, wurde in Hongkong geboren und studierte in den USA. Chan ist britische Staatsbürgerin.

“Ich wollte schon Dirigentin werden, als ich noch ganz jung war”, erzählt Chan. “Ich sah, wie die Dirigenten all diese Wunder vollbrachten. Ich wollte auch da oben stehen. … Es war unglaublich: Ich sah die Musiker, während sie spielten und es war fast so, als wäre ich nicht hier und sie dort. Es gab nur die Musik, und als ich in ihre Augen sah, schien alles miteinander verbunden… Als Dirigent ist man wie eine Linse, wie Glas. Man leuchtet nicht selbst, man braucht das Licht, etwas, das durch einen hindurchscheint. Das sind die Musik und die Leidenschaft des Orchesters. Dieses Licht leuchtet dann ins Publikum und scheint wieder zurück, zu den Musikern und zu mir.”

Donatella ist eine Förderin der Künste, im 21. Jahrhundert. Diese Nachfahrin einer ossetischen Familie hat einen leidenschaftlich klaren Blick auf die heutige Wirklichkeit.

“Das sind sehr harte Zeiten, in denen Dir niemand auch nur einen Kaffee kauft, ohne etwas dafür zu erwarten”, erklärt Donatella Flick. “Es hat sich viel verändert in den letzten fünf, zehn Jahren. Ich glaube diese Förderung ist eine Pflicht, besonders heutzutage. Das ist sehr wichtig und es gibt nicht genug davon.”

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