Last exit Grexit?

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Von Euronews
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Was zunächst angeblich undenkbar war, wird in Berlin nun offenbar nicht mehr ausgeschlossen: der Grexit, Griechenlands Austritt aus der Eurozone. Das

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Was zunächst angeblich undenkbar war, wird in Berlin nun offenbar nicht mehr ausgeschlossen: der Grexit, Griechenlands Austritt aus der Eurozone. Das berichtete der Spiegel am Sonntag. Die Ankündigung stürzte die Gemeinschaftswährung wenig später auf den tiefsten Stand seit acht Jahren im Vergleich zum Dollar. Während der Euro-Absturz die Unruhe der Investoren widerspiegelt, beflügelt er auch die Geschäfte in Deutschland.

Exporte sind der Motor der deutschen Wirtschaft. 2013 machten sie 46% des deutschen Bruttoinlandsprodukts aus. Erster Abnehmer ist Frankreich, der zweite sind die USA. Ein schwacher Euro würde die amerikanische Nachfrage nach Produkten “made in Germany” weiter ankurbeln – ein Anschub für die deutsche Industrie, die etwas an Fahrt verloren hat. Der drastische Produktionsrückgang des Sektors hätte Deutschland im letzten Sommer beinahe in die Rezession geführt.

Der schwache Euro wird von einem niedrigen Ölpreis begleitet. Die Konsequenz: günstige Spritpreise. Dadurch bleibt für deutsche Haushalte mehr Einkommen für andere Ausgaben.

Ein weiterer Vorteil eines schwaren Euros: eine importierte Inflation. Denn das Risiko einer Deflation ist in der Eurozone präsent. In Deutschland sind die Preise im Dezember innerhalb des Vorjahres nur um 0,1% gestiegen. In Spanien sind sie sogar um 1,1% gefallen.

Die Europäische Zentralbank will ein Szenario nach japanischen Vorbild vermeiden, d.h. dass die Verbraucher Einkäufe aufschieben, in der Hoffnung, die Peise sinken weiter. Die mögliche Lösung: eine quantitative Lockerung – also neues Geld zu drucken. Doch das ist Berlin zu teuer.

Aber der Grexit würde Deutschland ebenfalls teuer zu stehen kommen, bei dem Griechenland mit ungefähr 65 Milliarden Euro in der Kreide steht. Aus Berlin erfolgt kein offizielles Dementi. Denn die Spekulationen tun den deutschen Exporten gut.

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