Mehrere internationale Preise ehren das Engagement von Karikaturisten für die Meinungsfreiheit.
WERBUNGSeit 2006 ehrt die Schweizer Stiftung “Cartooning for Peace” das Engagement von Karikaturisten für die Meinungsfreiheit. Wie wichtig ihre Arbeit für die Demokratie ist, unterstrich der frühere UN-Generalsekretär Kofi Annan bei der Preisverleihung im Mai 2014 in Genf: “Der ‘Cartooning for Peace’ Preis erkennt jene an, die sich mit ihrer Stimme und ihrem künstlerischen Talent für Frieden und Toleranz einsetzen. Sie bedienen sich der universellen Sprache der Bilder, um zu informieren, weiterzubilden und um das zu feiern, was uns als Menschen verbindet.
Zu den Preisträgern 2014 gehörte die Ägypterin Doaa Eladl, die in der arabischen Welt für ihr politisches und feministisches Engagement bekannt ist. Mit ihren Karikaturen ist sie schon des öfteren angeeckt und wurde der Gotteslästerung beschuldigt.
Hani Abbas, der andere Preisträger, ein syrischer Palästinenser, zeigt auf seinen Karikaturen die Gräueltaten des Baschar al-Assad-Regimes. Mehrere seiner Kollegen wurden gefoltert oder getötet. Er selbst floh aus Syrien, nachdem er verhaftet und mehrmals bedroht wurde. Derzeit bittet er um politisches Asyl in der Schweiz.
“Dieser Preis ist nicht nur für eine Person, für Hani Abbas, sondern für alle, die ihre Meinung sagen, für alle Journalisten und Intellektuellen in Syrien, die in Gefahr sind, weil sie zeichnen, ihre Stimme erheben und die Meinung sagen.”
Ein anderer wichtiger internationaler Preis sind die “World Press Cartoon Awards”. 2014 gab es zwar Gewinner, die Preisverleihung im portugiesischen Sintra wurde jedoch aus Budgetgründen bis auf Weiteres verschoben.
Der mörderische Anschlag auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo hat gezeigt, wie wichtig und gefährlich die Arbeit von Karikaturisten ist. Vielleicht gibt es 2015 eine neue “World Press Cartoon”-Preisgala. Zu Ehren von Charlie.