Geiseldrama: Ausnahmezustand in Dammartin-en-Goël

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Die beiden mutmaßlichen "Charlie-Hebdo"-Attentäter Chérif (32) und Saïd Kouachi (34) verschanzen sich in einer Druckerei und halten mindestens eine Geisel in ihrer Gewalt.

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Ausnahmezustand in der Gemeinde Dammartin-en-Goële 50 Kilometer nordöstlich von Paris.

Die beiden mutmaßlichen “Charlie-Hebdo”-Attentäter Chérif (32) und Saïd Kouachi (34) verschanzen sich in einer Druckerei und halten mindestens eine Geisel in ihrer Gewalt. Zuvor hatte es an einer Straßensperre eine Schießerei mit der Polizei gegeben. Im Anschluss wurden die Brüder in der Druckerei eingekesselt.

Der Bürgermeister der Nachbargemeinde Othis, Thierry Chevalier, sagte:

“Die Druckerei ist ein kleiner, quasi familiärer Betrieb. Ich kenne den Chef persönlich, er arbeitet manchmal für das Rathaus. Es tut mir sehr leid für die Geiseln. Ich hoffe, dass alles gut geht und dass sie in einem guten Gesundheitszustand befreit werden.”

Zahlreiche Schüler in der Region waren aufgefordert, in den Schulgebäuden zu bleiben. Ihre Evakuierung wurde von den Behörden vorbereitet.

Thierry Chevalier:

“Wir haben die Schulen abgeriegelt, die Schüler sind im Inneren der Gebäude in Sicherheit. Jetzt werden wir die Evakuierung mit Bussen starten. In den nächsten Stunden werden die Eltern ihre Kinder im Stadtzentrum abholen können. Viele Eltern wollten ihre Kinder schon abholen, das war auch Sicherheitsgründen nicht möglich.” Ein Vater sagte:

“Ich habe Kinder und heute morgen mitbekommen, dass Dammartin im Belagerungszustand ist. Aus Sicherheitsgründen habe ich die Kinder gar nicht erst zur Schule geschickt.”

Ein Sprecher des Innenministeriums erklärte, die Polizei bereite sich auch auf eine Erstürmung vor, falls sich die Lage negativ zuspitze.

Er ging davon aus, dass die Belagerung noch eine Weile andauere.

euronews-Korrespondent Olaf Bruns:

“Abgesehen von Journalisten und einem Großaufgebot an Sicherheitskräften sind die Straßen hier verwaist. Jeder scheint angespannt darauf zu warten, was als nächstes passiert.”

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