Harte Worte von Israels Minister Naftali Bennett

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Am Rande des Solidaritätsmarsches in Paris haben der französische Staatspräsident Francois Hollande und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu

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Am Rande des Solidaritätsmarsches in Paris haben der französische Staatspräsident Francois Hollande und Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu die Große Synagoge in der Hauptstadt besucht.

Der israelische Wirtschaftsminister Naftali Bennett gewährte euronews.com in Paris ein Exklusiv-Interview.

Der Geiselnehmer Ahmedy Coulibaly hatte sich stundenlag in einem koscheren Supermarkt in Paris verschanzt. Er tötete erst eine Polizistin und später vier Geiseln in dem jüdischen Geschäft.

Naftali Bennett:
“Ich erwarte von der freien Weltgemeinschaft und speziell von Europa eine realistische Einschätzung der Lage. Auch, wenn es vielfach anders gesehen wird, handelt es sich hier um islamischen Terror. Wir müssen die Dinge beim Namen nennen. Wenn man nur allgemein von Terror spricht, kann man sich nicht wehren.”

euronews:
“Besteht aber nicht die Gefahr, kollektiv alle Muslime verantwortlich zu machen?”

N. Bennett:
“Ich nehme nicht alle Muslime in die Verantwortung. Offensichtlich unterstützt die überwältigende Mehrheit der Muslime keinen Terror, aber bei Terroristen handelt es sich mehrheitlich um Muslime. Das ist ein Fakt. Dagegen müssen wir kämpfen.

Bis zu einem gewissen Grad herrscht Naivität in Europa. Ich sehe da das Bemühen um politische Korrektheit, um die Motive dieser Terroristen zu verstehen. In Bezug auf die Anschläge sollte es aber null Toleranz geben. Ich wiederhole: null Toleranz. Ich will die Täter nicht verstehen, ich möchte sie zur Strecke bringen. Wir müssen Terror bekämpfen und gewinnen. Das haben wir in Israel gemacht und Europa muss jetzt nachziehen.”

euronews:
“Welche Botschaft richten Sie an verängstigte französische Juden?”

N. Bennett:
“Ich habe heute mit hunderten französischen Juden gesprochen und große Besorgnis erlebt. Meine Botschaft lautet: Ihr habt ein Zuhause und das ist in Israel. Ob Ihr in Frankreich bleibt oder nach Israel kommt: Der Staat israel fühlt sich verantwortlich für euer Wohlergehen und für eure Sicherheit. Wer hier bleiben möchte, soll das ruhig tun. Wenn nicht, wird Israel euch mit offenen Armen empfangen.”

euronews:
“Der Attentäter im koscheren Supermarkt hat das Leid der Palästinenser erwähnt. Spielt dieses eine Rolle bei den Terroranschlägen?”

N. Bennett:
“Absolut nicht. Es gibt ein Motiv und das ist die Scharia. die fanatische islamische Ideologie. Versuche, ihre Verzweiflung zu verstehen, sind nicht der richtige Ansatz. Für die Bekämpfung von Terrorismus muss man den Sieg wollen.”

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