Istanbul: Gedenken an ermordeten türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink

Istanbul: Gedenken an ermordeten türkisch-armenischen Journalisten Hrant Dink
Copyright 
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

Acht Jahre nach dem Mord an Hrant Dink haben in Istanbul Tausende Menschen des Journalisten gedacht. Vor Kurzem wurden in dem Fall mehrere Polizisten verhaftet. Doch für die Demonstranten bleiben viel

WERBUNG

Acht Jahre nach dem Mord an Hrant Dink haben in Istanbul Tausende Menschen des Journalisten gedacht. Der Chefredakteur der türkisch-armenischen Wochenzeitung “Agos” war auf offener Straße vor dem Verlagshaus in Istanbul erschossen worden. Der zum Tatzeitpunkt minderjährige rechtsextreme Attentäter und ein Hintermann wurden 2011 und 2012 verurteilt.

Im vergangenen Jahr wurde der Fall neu aufgerollt. Ein Istanbuler Gericht hatte erklärt, sich bei den Ermittlungen auf die Vorwürfe zu konzentrieren, dass eine “kriminelle Organisation” hinter der Tat gesteckt haben könnte, das berichtet unter anderem die türkische "Hurriyet". Dinks Familie hatte den Behörden vorgeworfen, die wahren Hintermänner im Staatsapparat zu decken. In der vergangenen Woche wurden zwei Polizisten verhaftet. Ein per Haftbefehl gesuchter Polizeichef stellte sich.

Doch bei den Demonstranten bleiben viele Fragen offen. “Das ist ein ungelöster Fall”, so ein protestierender Mann. “Eigentlich ist klar, wer die Verantwortlichen sind, aber es gibt die Tendenz, das unter den Teppich zu kehren. Ich bin ein türkischer Bürger, ich bin Türke und Armenier. So etwas verletzt uns. Wir fühlen uns schlecht. Wir wollen, dass die Verantwortlichen bald bestraft werden.”

Dazu euronews-Reporter Bora Bayraktar: “Tausende haben des Journalisten Hrant Dink am achten Jahrestag seiner Ermordung gedacht. Seine Freunde haben nach der Verhaftung der Polizisten, die für die Tat verantwortlich sein sollen, mehr Hoffnungen auf eine Aufklärung durch die Justiz.”

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

"Aus Fehlern lernen": Ruanda erinnert an Genozid vor 30 Jahren

12-jähriger erschießt Mitschüler: Motiv könnte Mobbing gewesen sein

Über 1.000 unschuldige Opfer: Zehntausende protestieren in Rom gegen die Mafia