Mysteriöser Tod von argentinischem Sonderermittler

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In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires ist am Sonntagabend (Ortszeit) der Sonderstaatsanwalt tot aufgefunden worden, der im Fall des Sprengstoffanschlags auf das jüdische Gemeindezentrum von Bu

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In der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires ist am Sonntagabend (Ortszeit) der Sonderstaatsanwalt tot aufgefunden worden, der im Fall des Sprengstoffanschlags auf das jüdische Gemeindezentrum von Buenos Aires im Jahre 1994 ermittelt. Alberto Nisman wurde mit einer Kopfwunde im Badezimmer seines Appartements zusammen mit einer Handfeuerwaffe vom Kaliber 22 aufgefunden. Das Appartement im 13. Stock war von innen verriegelt.

“Ich kann bestätigen, dass dort eine Waffe vom Kaliber 22 gefunden wurde. Ich kann bestätigen, dass er an einer Schußverletzung gestorben ist. Alles andere werde ich in den kommenden Tagen herausfinden”, versicherte die ermittelnde Staatsanwältin Viviana Fein.

Bei dem Anschlag auf das jüdische Gemeindezentrum waren 1994 85 Menschen getötet worden. Die argentinische Justiz macht den Iran für den Anschlag verantwortlich, seit 2007 bestehen gegen fünf Iraner und einen Libanesen internationale Haftbefehle wegen des Anschlags.

Sonderermittler Nisman hatte in der vergangenen Woche Staatspräsidentin Cristina Fernández vorgeworfen, mit dem Iran einen geheimen Handel abgeschlossen zu haben. Für einen vorteilhaften Tausch von argentinischem Getreide gegen iranisches Öl sollte die Strafverfolgung der Attentäter aufgegeben werden. Der Iran hat stets bestritten in den Anschlag verwickelt gewesen zu sein.

Fernández Stabschef Jorge Capitanich bezeichnete Nismans Vorwürfe “verrückt, absurd, unlogisch irrational, lächerlich und verfassungswidrig”. Der für den Sprengstoffanschlag zuständige Ermittlungsrichter erklärte, Nisman habe eine Ermittlung ohne richterliche Kontrolle begonnen und nicht belastbare Beweise vorgelegt.

Nisman sollte am Montag vor dem argentinischen Parlament aussagen.

Vergangenen Samstag sagte Nismann gegenüber einer Journalistin der Tageszeitung „El Clarin“, dieser Fall könne für ihn tödlich enden.

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