Argentinischer Sonderermittler Nisman wird beigesetzt

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Der argentinische Sonderermittler Alberto Nisman wird am Donnerstag auf einem jüdischen Friedhof am Stadtrand von Buenos Aires beigesetzt.

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Der argentinische Sonderermittler Alberto Nisman, der in der vergangenen Woche unter ungeklärten Umständen tot in seiner Wohnung aufgefunden worden war, wird am Donnerstag auf einem jüdischen Friedhof am Stadtrand von Buenos Aires beigesetzt. Vor der Leichenhalle, in der Nismann aufgebahrt ist, hielten mehrere hundert Menschen ein Mahnwache ab. Sie fordern eine vollständige Aufklärung der Umstände, glauben nicht an einen Selbstmord. Nismans Freund, Diego Lagomarsino, der dem Ermittler die Waffe besorgte, aus der der tödliche Schuss abgefeuert wurde, berichtete über seine letzte Begegnung mit Nisman, kurz vor dessen Tod:

“Er sagte, er traue seinen Leibwächtern nicht. Und dann brach er zusammen und sagte: ‘Wissen Sie, wie es sich anfühlt, wenn ihre Töchter nicht bei Ihnen sein wollen, weil sie Angst haben, dass ihnen etwas zustößt?’” schildert Lagomarsino.

Staatspräsidentin Cristina Fernández ist inzwischen überzeugt, dass Nisman ermordet wurde, um ihr politisch zu schaden. Nisman hatte kurz vor seinem Tod eine Anklageschrift erstellt, in der Fernández, Außenminister Timmerman und dem Stabschef der Präsidentin, Jorge Capitanich, vorgeworfen wurde, zusammen mit dem Iran versucht zu haben, die Urheber für den Sprengstoffanschlag auf das jüdische Gemeindezentrum der Strafverfolgung zu entziehen.

Bei dem Anschlag im Jahr 1994 wurden 85 Menschen getötet. Nisman war für die Ermittlungen zuständig. Er starb durch einen Kopfschuss aus nächster Nähe. Bisher konnte nicht geklärt werden, ob es sich um Selbstmord oder Mord handelte.

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