Schnelle NATO-Eingreiftruppe erheblich aufgestockt, neue Stützpunkte in sechs Ländern

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Von Euronews
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Die Litauischen Schützenunion ist neben der Armee und dem Freiwilligenheer die dritte militärische Säule des baltischen Staates. In letzter Zeit

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Die Litauischen Schützenunion ist neben der Armee und dem Freiwilligenheer die dritte militärische Säule des baltischen Staates. In letzter Zeit haben die Paramilitärs erheblichen Zuwachs bekommen.

“Die russische Aggression hat Einfluss auf die Litauische Schützenunion”, meint Liudas Gumbinas, Kommandant der Truppe. “Im vergangenen Jahr haben wir rund eintausend Rekruten aufgenommen, heute haben wir mehr als 8000 Mitglieder.”

Litauen liegt an der NATO-Außengrenze, auch auf die Ukraine würde das Bündnis seinen Einflussbereich nach wie vor gerne ausweiten. Die NATO fühlte sich auf den Schlips getreten, als russische Soldaten auf der Krim agierten und während der umstrittenen Volksbefragung anwesend waren. Russland wiederum schmeckt der Expansionsdrang des Bündnisses nicht. Mittlerweile herrscht in der Ukraine seit Monaten Krieg – für NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg mit erheblicher russischer Beteiligung.

“Die Gewalt in der Ukraine nimmt zu, die Krise verschärft sich. Russland missachtet weiterhin internationale Regeln und unterstützt die Separatisten mit modernen Waffen, Ausbildung und Soldaten”, so Stoltenberg.

Die Verteidigungsminister der NATO-Mitgliedsländer beschlossen jüngst, an der Ostgrenze des Bündnisses erheblich aufzurüsten. Die schnelle Eingreiftruppe, die derzeit 13.000 Mann umfasst, soll auf eine Stärke von 30.000 vergrößert werden. 5.000 Mann sollen zudem jeweils innerhalb von 48 Stunden einsatzbereit sein. Diese Speerspitze soll bis 2016 geschmiedet sein.

NATO-Generalsekretär Stoltenberg nennt diese Aufrüstung defensiv und angemessen, sie verletze keine internationalen Vereinbarungen, betont der Norweger.

In sechs NATO-Ländern Osteuropas, nämlich Polen, Rumänien, Bulgarien sowie den drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen, werden zudem neue Stützpunkte eingerichtet. Damit will das Bündnis unter anderem seine Logistik verbessern, von der die schnelle Eingreiftruppe dann im Krisenfall profitieren soll.

Die NATO-Aufrüstung wird nach Darstellung des Bündnisses nicht nur aufgrund der Lage in der Ukraine durchgeführt. Auch erhöhte Gefahren durch Extremisten im Nahen Osten sowie in Nordafrika machten diesen Schritt notwendig, so die NATO.

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