Geschenkt oder geklaut? Hehlerei-Prozess gegen Rentnerpaar für 271 Picasso-Werke

Geschenkt oder geklaut? Hehlerei-Prozess gegen Rentnerpaar für 271 Picasso-Werke
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Von Alexandra Leistner mit dpa, afp
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Man fand 271 Picasso-Werke in ihrer Garage – ab heute muss sich das Rentnerpaar Le Guennec vor einem Gericht im südfranzösischen Grasse für Hehlerei

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Man fand 271 Picasso-Werke in ihrer Garage – ab heute muss sich das Rentnerpaar Le Guennec vor einem Gericht im südfranzösischen Grasse für Hehlerei verantworten. Der 75-jährige Elektriker und seine Frau hatten 2010 die Authentizität eines Teils der Bilder von der Picasso Administration, die die Interessen der Erben vertritt, in Paris bestätigen lassen wollen. Ein solches Echtheitszertifikat braucht man unter anderem, um ein Bild zu verkaufen.

Das Ehepaar Le Guennec gab an, den Karton mit Bildern von Picasso als Geschenk erhalten zu haben. Claude Picasso, der Sohn des Künstlers zeigte das Rentnerpaar an, weil er die Herkunft bezweifelte. Einige der Bilder hatte Picasso nicht unterschrieben – dies tat er üblicherweise bei Schenkungen. Die Aquarelle, Lithografien, Skizzen und Gemälde sollen zwischen 1900 und 1932 entstanden sein. Ihr Wert wird auf bis zu 80 Millionen Euro geschätzt.

Pierre Le Guennec hatte in den frühen 70er Jahren Gelegenheitsarbeiten in der Villa Notre-Dame-de-Vie Picassos erledigt und war nach eigenen Angaben ein enger Vertrauter Picassos. Das Ehepaar Le Guennec muss sich vor dem Gericht einzig wegen des Vorwurfs der Hehlerei verantworten, eine Straftat wegen Diebstahls wäre bereits verjährt.

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