Nach Geburt vertauscht: Klinik in Frankreich muss 1.9 Mio Entschädigung zahlen

Nach Geburt vertauscht: Klinik in Frankreich muss 1.9 Mio Entschädigung zahlen
Von Alexandra Leistner mit AFP, AP
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Es ist eine Geschichte, die das Zeug für einen Film hat: Im Jahr 1994 wurden zwei neugeborene Mädchen in einer Privatklinik in Südfrankreich

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Es ist eine Geschichte, die das Zeug für einen Film hat: Im Jahr 1994 wurden zwei neugeborene Mädchen in einer Privatklinik in Südfrankreich vertauscht und den falschen Eltern mitgegeben. Ein Gericht in Cannes hat eine Klinik heute zu Entschädigungzahlungen in Höhe von insgesamt rund 1,9 Millionen verurteilt. Das Geld soll zwischen den beiden betroffenen Familien aufgeteilt werden.

Manon, eines der beiden Mädchen zeigte sich nach dem Richterspruch erleichtert: “Das Geld ist mir nicht wichtig, ehrlich. Es wird nichts ändern. Es geht vielmehr darum, dass die Klinik die Mütter nicht mehr für den Fehler verantwortlich machen kann. Es ist nun bewiesen, dass es die Schuld der Klinik war und sie die Verantwortung für diese schreckliche Verwechslung übernehmen muss.”

Als Manon mit drei Jahren den Eltern nicht ähnelte, verdächtigte ihr Vater, dass sie von einem anderen Mann stammen musste und verließ die Mutter. Zudem soll es in dem Wohnort der Familie Gerüchte gegeben haben, nach denen der Postbote, der Vater des Mädchens war. Bei einem DNA-Test sieben Jahre später – zehn Jahre nach der Geburt der Mädchen – fand dann auch die Mutter heraus, dass sie nicht die biologische Mutter des Mädchens war. Beide Familien entschieden sich, die Kinder nicht zurückzutauschen. Sie hatten die Klinik im Jahr auf Schadenersatz 2010 verklagt.

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