Ukrainischer EU-Botschafter Yelisieiev: "Wir brauchen Verteidigungswaffen"

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Nur einen Tag vor dem Gipfeltreffen im weißrussischen Minsk schlugen in einem Wohnviertel in Kramatorsk in der Ostukraine Raketen ein. Über den

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Nur einen Tag vor dem Gipfeltreffen im weißrussischen Minsk schlugen in einem Wohnviertel in Kramatorsk in der Ostukraine Raketen ein. Über den Angriff und den Gipfel sprachen wir mit dem EU-Botschafter der Ukraine, Kostiantyn Yelisieiev.

Kostiantyn Yelisieiev:
“Wir verurteilen den Vorfall scharf. Opfer dieses Angriffs waren Zivilisten. Die Anzahl der seit der vergangenen Woche getöteten Zivilisten steigt damit auf rund 300. Im Vorfeld wichtiger diplomatischer Bemühungen um ein Ende des Blutvergießens ist das ein sehr schlechtes Zeichen.”

euronews:
“An diesem Mittwoch findet ein wichtiges Treffen in Minsk statt. Politiker der EU und der Ukraine bezeichnen es als letzte Chance.”

Kostiantyn Yelisieiev:
“Natürlich erwarten wir nicht, dass rasch für alles eine Lösung gefunden wird. In einer ersten Phase sollte das Blutvergießen gestoppt werden und die Waffen schweigen, insbesondere die der Terroristen, die von der Russischen Föderation unterstützt werden. Das ist außerordentlich wichtig. Nach einem Waffenstillstand können Gespräche, diplomatische Verhandlungen über einen modus vivendi aufgenommen werden. Wir sind zu Kompromissen bereit, einen Kompromiss beim Thema territoriale Integrität und Unabhängigkeit des ukrainischen Staates kann es allerdings nicht geben.”

euronews:
“Gibt es innerhalb der EU unterschiedliche Positionen? Gibt es in einigen Ländern eine prorussische Haltung?”

Kostiantyn Yelisieiev:
“Wichtig sind nicht allein die Sanktionen gegen den Aggressor. Wichtig ist für die EU, die Einheit zu wahren. Moskau versucht diese Einheit zu zerstören. Eine zweite Herausforderung besteht darin, die sogenannte transatlantische Einheit zu wahren. Aus diesem Grund hat uns der kürzliche Besuch der deutschen Bundeskanzlerin in Washington ermutigt.”

euronews:
“In welcher Weise kann die EU die Ukraine weiterhin unterstützen?”

Kostiantyn Yelisieiev:
“Im Verlauf des vergangenen Jahres hat die EU mehr als 20 unterschiedliche Entschließungen zur Ukraine angenommen. Die Absichten sind gut, doch wir erwarten Taten. Zur Zeit brauchen wir militärische Hilfe, zumindest Verteidigungswaffen.”

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