Wie der Terror nach Dänemark kam

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Die Anschläge in Kopenhagen gehören zu den tragischsten Ereignissen in der Geschichte Dänemarks. Sie ähneln den Angriffen auf das französische

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Die Anschläge in Kopenhagen gehören zu den tragischsten Ereignissen in der Geschichte Dänemarks. Sie ähneln den Angriffen auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo und einen jüdischen Supermarkt in Paris.

Viele Menschen in Dänemark sind von den Anschlägen nicht überrascht. Das Land ist schon seit Jahren im Visier radikaler Islamisten. Am 30. September 2005 hatte eine der meistgelesenen Zeitungen des Landes, der “Jyllands Posten”, 12 Mohammed-Karikaturen veröffentlicht, um ein Zeichen für Meinungsfreiheit zu setzen. Gezeichnet wurden sie von dem heute 79-jährigen Kurt Westergaard.

Solche Auswirkungen hätte er sich damals nie vorstellen können, erklärte Westergaard vor einigen Jahren: “Ich bin einfach nur ein Karikaturist. Als ich diese Karikaturen gezeichnet habe, war das für mich wie jeder andere Tag im Büro. Diese Karikaturen waren einfach nur einige unter Tausenden, die ich in den vergangenen 30 Jahren gezeichnet habe.”

Westergaard, der zahlreiche Morddrohungen erhalten hatte, steht unter ständigem Polizeischutz. Im Januar 2010 entging er einem Anschlag auf sein Haus in Aarhus.

Anfang 2006 breiteten sich die Demonstrationen gegen die Mohammed-Karikaturen flächenartig in der islamischen Welt aus. Die gewalttätigen Ausschreitungen im Libanon, Libyen und Pakistan forderten viele Opfer – mehr als 150 Menschen kamen ums Leben. Botschaften wurden in Brand gesetzt und Flaggen westlicher Länder verbrannt.

Im Februar 2006 veröffentlichten verschiedene europäische Zeitungen die 12 Karikaturen, um sich mit den dänischen Kollegen solidarisch zu zeigen. In Frankreich erschienen diese bei Charlie Hebdo, aber auch in Norwegen, Italien, Deutschland und Spanien wurden die Karikaturen veröffentlicht.

Am 7. Januar dann der Anschlag auf das Satire-Magazin Charlie Hebdo – die Mitarbeiter hielten gerade ihre Redaktionskonferenz ab. 12 Menschen wurden getötet. Nach den Ereignissen in Dänemark steht fest: Europa bleibt im Fokus von Terroristen und die Angst vor weiteren Anschlägen wächst.

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